Blitzermarathons sind meiner Meinung nach reine medienwirksame "Shows", die den Gemeinden eher Verluste bescheren, da sie dann ausnahmsweise an moralisch unfragwürdigen und verkehrsregelmäßig eindeutigen Punkten blitzen. An diesen Punkten (an denen man nicht ohnehin gerne aus verschiedenen Gründen langsam fährt) möchte man Präsenz zeigen, um die Akzeptanz der Bevölkerung für Blitzer zu erhöhen.
Nebeneffekt ist aber, dass die Polizei viele ihrer Geräte nun doch rauskramen, abstauben und inbetriebnehmen muss. Es geht ja ausschließlich um die mobilen Blitzgeräte der Polizei - Festinstallationen laufen das ganze Jahr und Dienstleister müssen immer Geld reinholen! Und wenn es dann schonmal bereitliegt, ist der Aufwand für die unbeliebte Tätigkeit des Blitzens auch an anderen Tagen geringer.
Das passiert vorzugsweise im Frühjahr. Bzw. dann, wenn langsam der Wechsel auf leisere Sommerreifen erfolgt (man fährt gefühlt langsamer) oder das Wetter insgesamt trockener ist (man fährt weniger vorsichtig). Sonst würde es sich wohl nicht lohnen. Und das behaupten ja viele Gemeinden und schaffen die Shows wieder ab.
Es lohnt sich vielleicht dann, wenn die Geräte auch die Kasse klingeln lassen, weil sie eh schon aktiviert wurden und nicht zu viele Festinstallationen oder Dienstleister sowieso ihre Arbeit tun. Also kündigt man einen Marathon an, aktiviert die Kisten, bringt sie massiv zum Einsatz, übt den Umgang mit den Geräten und kassiert möglichst viele Autofahrer an den TAGEN DAVOR und DANACH ab - und zwar an den Stellen die auch ausreichend lukrativ sind.
Am Marathon-Tag selbst gibt sich die Polizei dann als Freund und Helfer und zeigt mit dem Finger z.B. vor Schulen auf die "bösen kindermordenden Raser"!
(Ich verwende das generische Maskulinum für beide Geschlechter!)
Fazit:
Der Marathon-Tag ist eher unkritisch (außer für Elterntaxis). Die eigentliche GEFAHR besteht davor und danach!