Du musst als erstes begreifen: Du hast nun einen Penis mit einem völlig anderem anatomischen Konzept und Du musst nun den Zugang zu Deiner Lust komplett neu lernen.
Denn das wichtigste Sexualorgan ist Dein Kopf, Dein Penis ist nur die „Antenne“. Die Lust-Empfindungsfähigkeit ist zu großen Teilen eine Gehirnleistung und Ergebnis von Lernen und Training.
Das Lernen beginnt nun von vorne. Frust lernt das Gehirn aber ebenso — den solltest Du also vermeiden, sonst wird Frust Teil Deiner Sexualität.
Versuche nicht, einfach weiter zu wichsen, als wäre Dein Penis wie vor der Beschneidung. Versuche auch nicht, nur irgendwie an der Eichel herumzumachen und zu erwarten, dass dann irgendwann schon ein Orgasmus kommen wird.
Versuche stattdessen, wie ein kleiner Junge, der an seinem Ding spielt, herauszufinden, welche Berührungen angenehm sind, welche nicht — erstmal ganz ohne Fixierung auf einen Orgasmus. Finde heraus, welche Berührungen so schön sind, dass sie nach Wiederholung rufen. Übe, die neuen, schönen Gefühle zu genießen, wie sie in dem Moment sind und versteife Dich nicht auf das Ziel des Höhepunkts. Finde heraus, was Dich im Kopf erregt — auch, welche Gedanken.
Du hast mit Deiner dauerhaft freien Eichel nun andere Möglichkeiten der Berührung. Du kannst sie auf hundert Arten streicheln, weil sie nicht mehr klebrig ist. Du kannst sie massieren. Wenn die Wunde am Schaft verheilt ist, kannst Du durch stretchen der Schafthaut die Spannung auf die Eichel variieren.
Rubbeln hingegen mag keine Eichel, außer kurz vor dem Orgasmus. Das gilt für beschnittene wie unbeschnittene Penisse. Mechanische Stimulation, die nicht mit Lustempfinden korrespondiert, ist ebenfalls kontraproduktiv und sinnlos — da schaltet Dein Hirn einfach ab.
Wenn Du Dir die Zeit nimmst, die neuen Wege zu lustvollen Berührungen zu lernen und zu genießen, wirst Du auch damit an den „Point of no return“ kommen, von dem Du zum Höhepunkt gelangst. Mit „Leistungsdruck“ im Gehirn hingegen findest Du den Punkt nicht. Lust funktioniert nur ohne Druck und mit Entspannung.
Ob Gleitmittel zu der neuen Art der Stimulation wirklich zwingend dazugehört, musst Du ebenfalls herausfinden. Viele Gleitmittel erleichtern zwar das Gleiten, verringern bzw. dämpfen aber das Kontaktgefühl und somit die Möglichkeiten, unterschiedliche Form und Intensität der Berührung zu praktizieren und zu empfinden. Ich finde beim Masturbieren deshalb Gleitmittel eher störend.
Also: take it easy und lerne den Genuss neu, dann kommt der Orgasmus auch! Und habe viel Spaß mit Deinem neuen Erleben!