Hallo, ein paar Antworten wurden ja schon gegeben. Grundsätzlich solltest Du dir überlegen, was Du bei der Bundeswehr machen willst. Das Studium wird zwar immer groß beworben, allerdings sollte das nur als "Bonbon" gesehen werden, denn mit diesem Abschluss sollst Du wissenschaftliche Fähigkeiten erwerben, welche dir als Offizier den Berufsalltag in Führungspositionen erleichtern sollen. Will sagen, Du gehst nicht zum Bund um zu studieren, sondern um Soldatin zu sein. Daraus ableitend ergeben sich verschiedene Tätigkeitsfelder bei den Teilstreitkräften.
Beim Heer hast Du mit allem zu tun, was an Land stattfindet. Das Heer ist die größte Teilstreitkraft und bietet demnach auch sehr vielseitig. Du könntest eine infanteristische Verwendung haben, bei der Du wortwörtlich im Dreck liegst, aber Du könntest z.B. auch bei den Fernmeldern eingesetzt werden oder Drohnen bei der Aufklärungstruppe fernsteuern. Merke dir einfach - Heer ist alles, was an und mit Land zu tun hat. Gleichzeitig gilt das Heer auch als die "strengste und härteste" Teilstreitkraft mit dem geringsten Frauenanteil (prozentual betrachtet).
Die Marine hat Sicherungskräfte, die auch infanteristisch angehaucht sind, ja. Aber trotzdem haben diese einen maritimen Fokus. Sie verteidigen und sichern Schiffe in fremden Häfen oder gehen als "Boarding Teams" an Bord von anderen Schiffen, um diese nach Waffen u.ä. zu durchsuchen. Daraus leitet sich schon ab, dass bei der Marine so ziemlich alles mit Wasser und Booten/Schiffen zu tun hat. Willst Du zur See fahren, geh also in die Marine. Die Marine ist sehr diszipliniert, hat hübsche Uniformen und einen relativ hohen Frauenanteil. Allerdings musst Du dir darüber im Klaren sein, dass Du hier nicht viel zu Hause sein wirst, da deine Einheit mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr mobil sein wird und regelmäßig durch die Welt schippert. In jungen Jahren sicherlich noch zu verkraften, denke allerdings bei Verpflichtungszeiten um die 13 Jahre auch an deine Zukunft.
Die Luftwaffe hat mit allem zu tun, was im Luftraum stattfindet. Das geht von der Wartung von Flugzeugen über die Flugsicherung und Flugabwehr bis hin zum fliegerischen Dienst. Beim Heer kannst Du, wenn überhaupt noch, nur Hubschrauber fliegen, die großen und schnellen Sachen gibt's nur bei der Luftwaffe. Für Verwendungen in diesem Bereich solltest Du keine Angst vor dem Umgang mit modernster Technik haben (was eigentlich auch für alle anderen Teilstreitkräfte geht, jedoch hier ganz besonders). Innerhalb der Bundeswehr gilt die Luftwaffe als die "entspannteste" Teilstreitkraft mit einem ebenfalls moderaten Frauenanteil.
Und dann gibt es noch den Sanitätsdienst und die Streitkräftebasis. Beim Sanitätsdienst gibt's nur zu sagen, dass dieser für alles zuständig ist, was mit ärztlicher Behandlung zu tun hat. Die Streitkräftebasis wird als eine Art Dienstleister dargestellt, der Aufgaben bewältigt, die für alle Teilstreitkräfte relevant sind, z.B. die Feldjäger als Militärpolizei.
Am besten überlegst Du dir also, welcher Bereich dich am meisten interessiert und welchen Du dir als Arbeitsumfeld vorstellen könntest - insbesondere auch im Einsatz. Beim Heer könnte es ja doch schon mal vorkommen, dass Du in Afghanistan außerhalb des Lagers etwas machen musst und vielleicht beschossen wirst, genau wie die Chance bei der Marine relativ hoch ist, dass Du für ein halbes Jahr vor dem Horn von Afrika unterwegs bist und auch nach Feierabend ohne Fenster mit Rotlicht und Klimaanlage lebst. Dann solltest Du dir überlegen, ob dieser Beruf etwas für dich ist und was Du mit einem Studium danach (!!!) - bedenke, dass Du erst nach Ablauf deiner Verpflichtungszeit auf dem normalen Arbeitsmarkt unterwegs bist und auch nicht "studiennah" eingesetzt werden musst - machen willst. Wenn Du dir darüber Gedanken gemacht hast, dann sprich mit einem Wehrdienstberater bzgl. konkreter Verwendungen und einer Bewerbung. Die Laufbahnen innerhalb der Teilstreitkräfte, insbesondere auch, ob Du überhaupt studieren kannst, hängen natürlich vom Schulabschluss ab. Du solltest dir auch noch überlegen, wo (örtlich) Du eingesetzt werden willst. Ist dir deine Familie wichtig, solltest Du eine Verwendung wählen, die auch Standorte in deiner Nähe hat. Grundsätzlich gilt nämlich, dass Du deutschlandweit eingesetzt werden kannst und dein zu Hause dort ist, wo Du gebraucht wirst.