Nachdem das Kind hineingelegt wurde, löst nach ein paar Minuten ein Signal aus. Das Krankenhauspersonal nimmt das Baby in Empfang.

Dann kommt es sehr auf die Region an: Während in einer Stadt das Kind für acht Wochen in eine Bereitschaftspflegestelle gegeben wird, kommt es in einer anderen Stadt sofort zu seinen zukünftigen Adoptiveltern. Diese werden vom Jugendamt genau für dieses Findelbaby ausgesucht.

Die leibliche Mutter kann sich melden, jederzeit. In den meisten Fällen freuen sich die Adoptiveltern sehr darüber, denn ihr Adoptivkind bekommt Wurzeln, die es sonst nicht hätte. Für das Kind ist das gut. Allerdings leben Adoptiveltern solcher "Babyklappen-Kinder" in großer Angst, ihr geliebtes Kind wieder zu verlieren. Denn die Mutter hat juristisch gesehen mehrere Monate nach der Geburt (bis zum Vollzug der Adoption) das Recht, das Kind zurückzufordern. Weil sich sehr kleine Babys wahnsinnig schnell und fest an ihre Adoptiveltern binden, ist die Herausnahme und Rückführung eines solchen Kindes aber schon nach wenigen Wochen sehr problematisch. Die Adoptiveltern stehen dem Schicksal ihres fest an sie gebundenen Kindes dann ohnmächtig gegenüber. Ich persönlich finde den Gedanken unerträglich grausam.

Das heißt: Es ist aus der Sicht des Kindes sehr wünschenswert, dass die Mutter sich irgendwann meldet. Nicht zuletzt, damit sie Hilfe bekommt und nicht mit ihrer Situation alleine bleibt. Es ist aber auch wünschenswert, dass das Kind bei seinen Adoptiveltern bleiben darf.

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.