Für mich ist die Antwort recht eindeutig. Der erste, meiner Meinung ziemlich ignorante Kommentar, den du erhalten hast, bekräftigt mich darin. Musik sagt einiges über den Charakter aus. Dein Charakter, dein Rhythmus, wie du deine Welt, die Menschen um dich herum und vor allem dich selbst spürst, steht in engem Zusammenhang mit deinem Gefühl für Rhytmen und Klänge. Es ist kein Geheimnis, dass Trancemusik beispielsweise eine hypnotisierende Wirkung haben kann. Ob dieser Effekt zu jemandem vordringt, hängt, wie schon erwähnt, sicherlich oft mit Gewohnheit zusammen, gleichzeitig aber auch mit der Offenheit einer Person. Mein Vater (Jahrgang 42), der ein Liebhaber klassischer Musik ist, kommentierte Technomusik mal so: "Ich kann mir die Wirkung dieser Musik mit entsprechender Atmosphäre sehr gut vorstellen." Bei jungen Leuten ist Die Sache meist wohl ein bisschen anders, sofern sie nicht aus Kulturkreisen stammen, aus denen sie entsprechende Klänge nicht gewohnt sind. Meine Erfahrung sagt mir, dass Menschen mit einer starken Neigung zu elektronischer Musik oft sehr impulsive und leidenschaftliche Menschen sind. Umgekehrt sind solche, die gar nichts damit anfangen können fast immer das Gegenteil (meine Erfahrung!). Wie du schon selbst gut analysiert hast, besteht kein Zusammenhang zwischen deiner Leidenschaft für genannte Musik und deiner Bildung auf diesem Gebiet. Dein Gefühl dafür hattest du bereits als Kind. Es ist etwas, was in deiner Natur, in deinem Lebensrhythmus verwurzelt ist. Der Kommentar, in welchem deine mögliche Unkenntnis als Begründung für deine Empfindung herangezogen wird, klingt für mich wie ein verzweifelter (vermeintlich arroganter) Versuch, die eigene Beschaffenheit überzupositionieren. Dabei handelt es sich, wie bei vielen anderen Dingen im Leben, um eine Eigenschaft, welche einem in die Wiege gelegt ist oder nicht. Viele Menschen kompensieren das durch fakultatives Erlernen entsprechender Merkmale und Regeln. Dies verleiht ihnen Souveränität durch Wissen, weshalb es manchmal schwierig wird mit ihnen zu diskutieren, den fehlenden Rhytmus, die fehlende Leidenschaft in sich jedoch werden sie bedauerlicherweise nie erlernen können.

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