Wenn Kinder Gewaltszenen sehen, die eine kindliche Psyche noch nicht verarbeiten kann, und wenn das auch noch regelmäßig passiert, dann hat das natürlich negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes oder des Jugendlichen. Jeder Mensch wurde durch seine Erfahrungen der Vergangenheit, besonders in der Kindheit, geprägt. Das, was wir häufig erleben, wird für uns zur „Normalität“. So wie ein Klavierspieler erst viele Übungsstunden absolviert haben muss bis er (bzw. sein Gehirn) gelernt hat schwierige Stücke zu spielen – für ihn dann ganz normal. Das Gehirn von Kindern ist ganz besonders auf Erfahrungen angewiesen um sich zu entwickeln. Gewalterfahrungen beeinflussen immer die Psyche, um so mehr, wenn sie regelmäßig immer wieder gemacht werden. Bei Kindern unterscheidet das Gehirn noch nicht, ob die Gewalt im Film oder in der Realität stattfindet – es ist so strukturiert, dass alles was immer wieder passiert, als „Normalität“ eingestuft wird. Ein Kind kann nicht bewusst entscheiden, was sein Gehirn „verinnerlichen“ soll und was nicht. Das heißt nicht, dass jedes Kind, das mit Gewaltfilmen konfrontiert ist, zwangsläufig auch selbst gewalttätig werden muss. Die innere Einstellung zur Gewalt wird dadurch aber sicher beeinflusst. Da kann man nur hoffen, dass solche Kinder auch viele positive Erfahrungen in ihrem Umfeld machen dürfen, die hoffentlich ausgleichend wirken können.

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