Mein Freund (41) ist noch mit seiner Ex verheiratet und sie haben ein Kind. Die beiden waren acht Jahre zusammen.
Wir sind jetzt sechs Monate zusammen. Bevor wir uns kennengelernt haben, waren sie schon über ein Jahr getrennt.
Abgesehen davon, dass sie jeden Tag miteinander schreiben, telefonieren sie auch täglich. Als wir uns ein paar Mal zu Mittag in unserer Pause getroffen haben, hat sie jedes Mal angerufen (da ging es nicht um das Kind). Als wir im Urlaub waren hat sie angerufen und gefragt, ob er ihr das Kinoprogramm heraussuchen könnte.

Gestern war das Kind bei uns und sie hat am Abend angerufen, um zu fragen in welche Straßenbahn sie einsteigen muss, um zu ihrem Ziel zukommen.

Ohne einen Streit beginnen zu wollen, habe ich ihm gesagt, dass sie mit „diesen“ Anrufen seine Aufmerksamkeit haben will. Daraufhin ist er ausgerastet und hat vollkommen irrational reagiert. Ich bin die Eifersüchtige die ihm nicht vertraut etc.

Zu meiner Sichtweise: Ich habe gar nichts dagegen, wenn sie miteinander reden / schreiben, wenn es um das Kind geht. Ich verstehe auch, dass man nach einer langen Beziehung nicht so schnell loslassen kann und man noch in alten Gedankenmustern hängt. Jedoch „sieht“ er dieses „Aufmerksamkeitsspiel“ ihrerseits überhaupt nicht. Er meinte, es ist vollkommen normal, wenn sie ihn nach dem Weg oder Kinoprogramm fragt. Und, um es abzurunden, er findet nicht, dass sie befreundet sind.

Ich habe den Eindruck, dass sie seine Aufmerksamkeit haben will und er fühlt sich geschmeichelt und genießt es sogar. Solange er ihr diese Aufmerksamkeit schenkt, solange wird sie nicht abschließen können. Ich fühle mich gedrängt etwas zu tun, jedoch versteht er es gar nicht oder will es nicht verstehen und genießt dieses Spielchen noch dazu. Er sagt so oft wie wichtig ich ihm bin, jedoch bringen mir diese Worte gar nichts, solange ich das Gefühl habe, dass er noch an ihr hängt.

Vielleicht hat jemand von euch einen Ansatz für mich. Vielen Dank.