Sextoy-Sucht?

Hey,

ich melde mich heute etwas verzweifelt, weil ich nicht mehr weiter weiss. Ich bin mit meiner Frau seit 10 Jahren zusammen. Davon 6 Jahre verheiratet.

Unsere Beziehung war immer komplett normal und auch Masturbation ist für keinen von uns ein Problem und normal. Dennoch haben wir immer ein gutes Sexleben gehabt. Ich habe vor meiner Frau immer mal wieder Sextoys geschenkt, weil ich wusste, sie mag allein gern mal mehr probieren, was für mich kein Problem ist.

Seit einem Jahr besitzt meine Frau einen Satisfyer, der ihr nie dagewesene Orgasmen beschert. Soweit cool, haben wir auch schon beim Sex genutzt und alles war in Ordnung. Nach und nach reduzierte sich der Sex und mittlerweile sind wir an einem Punkt, wo wir praktisch keinen Sex mehr haben.

Meine Frau erwähnt zwischendurch, dass sie ihren Satisfyer über alles liebt und ihn an manchen einsamen Abenden, wenn ich z. B. nicht in der Stadt bin, gern auch über dutzende Male nutzt.

Da unsere Beziehung schon immer großen Wert auf Offenheit und Ehrlichkeit legt, habe ich häufiger das Gespräch gesucht und meine Sorgen erklärt, dass dieses Toy unser Sexleben komplett ersetzt hat und es mir damit nicht gut geht. Ihrer Erklärung nach hat sie nunmal häufig Lust, wenn ich noch nicht zuhause bin oder länger arbeiten muss. Spät abends wäre sie zu müde und hätte keine Lust. Dies war vor dem Toykauf nicht der Fall.

Es wäre auch alles nachvollziehbar und gut, wenn da nicht z. B. Kurzurlaube, freie Wochenenden etc. mit Kinderfrei wären, an denen wir uns gut austoben könnten. Sie hat kein Interesse.

ich habe schon lange das Gefühl, dass sie eine Art Sucht entwickelt hat. Vor einer Woche war ich emotional an einem Punkt, an dem ich etwas zusammen gebrochen bin. Habe geweint und sie fragte mich, was los sei. Ich habe ihr meine Sicht erklärt und ihr auch gesagt, dass sie mir fehlt. Die Zweisamkeit. Die Liebe. Es geht mir nicht un den reinen sexuellen Akt. Meine Frau erzählte mir daraufhin, dass sie gezielt wartet, bis ich mal ausser Haus bin, um sich ihrem Toy zu widmen. Das Gespräch endete ohne irgendwelche Auswirkungen.

Am nächsten Abend war ich auf einem Geburtstag alleine. Als ich nach Hause kam, lag sie bereits schlafend im Bett und ich schlief dann auch. Am nächsten Tag hatte ich Nachrichten auf meinem Handy, die sie mir aufgrund von Schlaflosigkeit nachts getippt hatte. Darin schrieb sie, dass sie ihr toy genutzt hat und meinte, sie braucht das. Sie bat mich dann, ihr toy zu verstecken, damit sie wieder mehr Lust auf uns hat. Das hat mich gefreut - ich hätte ihr aber sowas nie vorgeschlagen und schon gar nicht verlangt.

Nach etwas über einer Woche hat sich sexuell bei uns nichts getan, ich dränge sie aber auch nicht. Gestern musste ich abends zu einem geschäftlichen Termin und kam spät am Abend wieder. Ich hatte gute Laune und sprach meine Frau lediglich an, wie ihr Abend war. Daraufhin wurde sie laut und war schlecht gelaunt, sodass ich sie in Ruhe ließ. Wir gingen hoch und legten uns ins Bett.

Ich war kurz vorm einschlafen, als sie sich umdrehte und mir wütend mitteilte, sie will ihr toy wieder haben. Ich bin daraufhin aufgestanden und habe es ihr kommentarlos gegeben.

Noch einmal…ich bin kein Mensch, der ein Problem mit Masturbation hat. Ich fürchte wirklich, sie hat eine Art Sucht entwickelt und sie scheint auch nach Gesprächen nicht zu verstehen, dass sie unsere Ehe kaputt macht.

Verzweifelt suche ich Hilfe…ich weiss nicht mehr weiter….…

….danke für das Lesen und Antworten

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Kurzes Update:

Ich habe nochmals mit meiner Frau gesprochen, leider hat dies eine Art Kurzschluss Situation ausgelöst. Sie hat vor Wut nun alle Toys weggeschmissen, weil „Sie ja keinen Spaß mit sich haben darf“. Ich habe mehrere Ansätze gemacht, ihr zu erläutern, dass mich das nicht stört, sondern unsere Beziehung darunter extrem leidet. Hatte soweit keine Auswirkungen. Ich glaube nicht, dass das die Lösung für das Problem sein wird. Im Gegenteil, ihr wird zusätzlich zu vielleicht normalen Sex einfach die Zeit mit sich selbst fehlen. Manchmal ist es schade, dass es Menschen nur a oder z sehen und dabei vergessen, dass dazwischen noch sehr viel mehr existiert.

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