Hey Simplaflex,

mir ist noch etwas eingefallen, falls Du nicht schlafen kannst. ;-)

Ihr könntet auch zur Polizei gehen und Anzeige erstatten wegen des Fahrrades, falls sich das wiederholt ist es ja kaum Zufall.

Überleg' doch mal mit Deiner Schwester, ob Ihr mit Deiner Nichte mal zu einem Kinder- und Jugendpsychiater geht. In Fachkreisen ist bekannt, dass der No Blame Approach im Hinblick auf das Opfer ein Irrtum ist. Kannst Du hier nachlesen, Seite 15: http://www.ajs-bw.de/media/files/download/mobbing/fachart_schaefer.pdf

Der No Blame Approach ist sogar in zweifacher Hinsicht grober Unfug, er sanktioniert Täter positiv UND schadet dem Opfer. Dr Schäfer schreibt auch, dass MobberInnen soziokognitiv besonders begabt sind, soziale Spielräume schnell erkennen und nutzen und gut manipulieren können. Deshalb brauchen sie keine Kekse und keine freundliche Ansprache, sondern KLARE ANSAGEN und GRENZEN, wenn man Mobbing stoppen will. Es ist unglaublich, dass das Schulministerium NRW Werbung für die kommerzielle Praxis macht, die den No Blame Approach anbietet, obwohl seit 2007 (!!) nachgelesen werden kann, dass er den Opfern schadet.

Wir hatten uns von einem Profi für Opferschutz beraten lassen, als bei uns die Entscheidung anstand. Die Grenzen des Opfers müssen geachtet und respektiert werden und Eltern wie Kinder müssten VORHER umfassend über die möglichen negativen Folgen des No Blame Approach aufgeklärt werden. Zu Grenzverletzungen und Übergriffen, die beispielsweise in der No Blame Approach-literatur für das Gespräch mit dem Opfer als "gut" empfohlen werden, findest Du Infos hier: http://www.zartbitter.de/gegen_sexuellen_missbrauch/Fachinformationen/6005_missbrauch_in_der_schule.php

Da kannst Du nachlesen, dass Übergriffe in Schulen auf persönliche und / oder grundlegende fachliche Defizite der pädagogischen Fachkräfte zurückzuführen sind. In der No Blame Literatur wird genau erklärt wie man die Opfer manipuliert, wenn sie eine Grenze setzen und nicht in den Fokus der Aufmerksamkeit gestellt werden wollen. Und wie man die Angst und Hilflosigkeit der Opfer verstärken und ausnutzen kann, um sie zum No Blame Approach zu nötigen. Das Opfer wird missbraucht, um die MobberInnen zu fördern. So viel zum Thema Gleichberechtigung und Menschenwürde in deutschen Schulen! ;-))

Vielleicht hilft es Deiner Nichte, wenn sie mal mit Profis darüber reden kann und wenn No Blame Approach angeboten wird, solltet Ihr definitiv nur externen Fachleuten vertrauen. Vielleicht ist es für sie leichter mit neutralen Dritten zu reden, denen sie wirklich vertrauen kann.

Hoffentlich konnte ich Euch helfen!

Lg Oxana

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