Fahrprüfung nach 3 Minuten abgebrochen (durchgefallen)?

Heute ist meine Frau bereits nach 3 Minuten durch ihre Fahrprüfung durchgefallen und ich wollte mal eure Meinung zu der ganzen Situation hören. Und zwar lief es folgendermaßen ab:

Sie kam auf eine T-Kreuzung zu bei der geradeaus ein Baustellenzaun war mit einem Fahrverbotsschild inkl. "Anlieger frei" bis zur Baustelle. Rechts ging es ganz normal weiter, links gab es nichts. Jetzt ist sie in der Annahme es würde zum Parkplatz der hinter dem Fahrverbot beginnt gehen um dort die Parkübungen zu machen links daran vorbei gefahren. Tatsächlich hat der Fahrlehrer aber direkt nach dem Umfahren des kleinen Baustellenzauns eingegriffen, abgebremst und und den Prüfer gefragt ob sie zurück fahren sollen.

Sie war natürlich völlig aufgelöst und deshalb bin ich zur Fahrschule und hab mich beim Fahrlehrer nochmal persönlich informiert. Dieser meinte erstmal sie wäre in ein Fahrverbot ohne Zusatzschild eingefahren. Ich hab ihm sofort klar gemacht dass da sehr wohl das Schild "Anlieger frei" dabei stand und dieser meinte dann es mache keinen Unterschied da sie kein Anlieger wäre. Ich sagte sie dachte es ginge zum Parkplatz von dem REWE dessen Zufahrt erst nach dem Verbotsschild war. Er meinte darauf dass der Prüfer sie bei so einer Absicht vorher informiert hätte und sie einfach automatisch ohne zu fragen hätte rechts abbiegen sollen.

Das mag alles so stimmen aber ich frage mich doch ob dieser Fehler 1) wirklich schon genug sein soll um eine Prüfung abzubrechen und 2) warum der Fahrlehrer seinen Schüler praktisch ins Feuer wirft, indem er eingreift obwohl es nicht Sicherheitsrelevant ist und dann den Prüfer fragt ob man zurück fahren soll, anstatt einfach mal abzuwarten ob bzw. bis der Prüfer selbst sich zu der Situation äußert. Evtl. hätte der Prüfer sich ja noch die restliche Fahrt angeschaut und dann seine Entscheidung getroffen.

Auch wenn es zweifelslos ihr Fehler war, frage ich mich ob da nicht auch ein moralisches Fehlverhalten vom Fahrlehrer mitgespielt hat. Ich kann mich noch an meine Prüfung erinnern und mir hat der Fahrlehrer noch vor der Prüfung gesagt dass und wie er mir helfen wird um den ein oder anderen Fehler zu vermeiden und er versucht den Prüfer möglichst in ein Gespräch zu verwickeln.

Was denkt ihr zu dem Thema?

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Ja, leider sind Anliegerstraßen in Prüfungen vollständig tabu. Auch wenn der Schüler in dieser Straße wohnt darf er in sie während der Prüfung nicht einfahren. Es ist sogar so bestellt, daß es Teil der Prüfung ist den Schüler eben selbstständig genau solche Entscheidungen treffen zu lassen. Auch Feldwege, selbst ohne Verbotsschild würde ich niemals befahren und immer schön der Vorfahrtsstraße folgen. Baustellen sind aber grundsätzlich gemein, denn oft werden an Baustellen Fahrbahnstreifen einseitig gesperrt und die Bauarbeiter stellen dann Durchfahrt Verboten für Fahrzeuge aller Art Schilder mittig auf, also direkt rechts neben der nicht gesperrten Gegenfahrbahn. Hier ist es völlig unklar für wen das Schild gilt. Für Fahrzeuge, die die Baustelle befahren wollen oder für Fahrzeuge, die einfach weiterfahren wollen. Der Zusatz Anlieger frei hat aber nichts mit der Baustelle zu tun. Ist nicht so schlimm, ich finde Deutschland ist sehr genau mit den Straßenregeln und das ist doch eigentlich toll. Dafür dauert es etwas bis man den Dreh raus hat und selbst dann passieren den besten noch Fehler.

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Also auch wenn Du sehr abgenervt klingst geht aus Deinen Worten nicht wirklich hervor ob Du nicht doch ganz gerne fahren lernen würdest. Immerhin suchst Du ja nach Ratschlägen. Ich selbst denke, daß das Schalten mit am meisten Spaß macht und würde mir das nicht nehmen lassen. Aber keiner zwingt Dich Schaltgetriebe zu fahren. Heutzutage gibt es den reinen Automatik Führerschein und da die ganzen E-Autos eh Automatikgetriebe haben mach erstmal Automatik. Dann kann ich Dir Verkehrsübungsplätze empfehlen. Manche kannst Du Sonntags morgens um 5 Uhr besuchen, da ist dann keine Socke. Dort kannst Du erstmal etwas frei drehen und Dich mit deinem Pferdchen anfreunden. Du schreibst überhaupt nichts davon, was Du sonst noch so falsch gemacht hast, sondern es scheint bei Dir zunächst hauptsächlich um das Kurvenfahren, Abbiegen und seitliche Abstände zu gehen. Darum der Griff ins Lenkrad und das landen in der Gegenfahrbahn. Ich denke nicht, daß Du im Gegenverkehr gestanden hast. Das kannst Du wunderbar auf dem Verkehrsübungsplatz üben. Dort kannst Du auch mal einige hundert Meter am Stück Rückwärts fahren, im Kreis, linksrum, rechtsrum und mal schneller und 20 mal hintereinander ein und ausparken. Vielleicht gewinnst Du dann den Spaß an der Sache zurück. Wir haben so tolle Autos und Straßen in Deutschland und es ist eigentlich toll wenn man die Möglichkeit hat fahren zu lernen. Nicht jeder hat diese Möglichkeit. Meine Oma hat ihren Führerschein mit 60 Jahren gemacht und ist danach noch 25 Jahre Langgstrecke (300km) gefahren.

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Also bitte lasse Dich doch durch die ablaufende Theorieprüfung nicht unter Druck setzen. Die kannst Du sooft wiederholen wie Du willst, das kostet gerade mal 20 Euro. Mit wievielen Fehlerpunkten hast Du bestanden? Ich glaube nicht, daß Du in Theorie UND Praxis unsicher bist. Falls doch, büffel weiter die Theorie bis alles sitzt. Wiederhol auch die Theorieprüfung, dann beweist Du Dir, daß es dort keine Schwäche gibt und kannst Dich aufs Fahren konzentrieren.

Deine Fehler beim Rückwärtsfahren und und Ungeduld beim Einfahren in den fließenden Verkehr oder das Übersehen und das Abwürgen deuten auf eine leichete Überforderung hin. Ich empfehle Dir das Fahren auf einem Verkehrsübungsplatz. Da gibt es wirklich tolle Plätze und du kannst mehrere Stunden oft ganz alleine, also mit Beifahrer, Deine Runden drehen, das Abbiegen üben, das Rückwärtsfahren, das Einparken, das sportliche Schalten oder das niedertourige Fahren.

Irgendwann beginnt das langweilig zu werden, das Schalten, Anfahren, Beschleunigen, Spurwechsel, Abbremsen, Runterschalten, Wenden läuft einfach nur noch automatisch. Dann gibt es weitere Fahrübungsplätze die anders sind und auch dort kannst Du wieder üben bis Du und das Fahrzeug zu einer Einheit verschmelzen. Dann bist Du reif für die Prüfung.

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