Eine reine Anwesenheitspflicht halte ich nicht für sinnvoll, weil man für die Anwesenheit nicht wirklich etwas bekommt. In der Schule gab es zumindest mündliche Noten und man konnte sich während des Schuljahres kontinuierlich etwas erarbeiten. So fände ich es auch an der Uni besser, wenn die mündliche Mitarbeit und ggf. weitere Leistungen in die Gesamtnote eingingen und nicht nur die Lehrveranstaltungsprüfung. Wer häufiger nicht anwesend wäre bekäme so ziemlich wahrscheinlich eine schlechtere Mitarbeitsbewertung. Eine Anwesenheitspflicht hingegen, bei der es im Endeffekt für die Gesamtnote egal ist, ob man da war oder nicht, kann man sich schenken.

Außerdem: Was nützen den Dozierenden lauter gelangweilte Studierende, die nur aufgrund einer Anwesenheitspflicht erscheinen. Dann müsste es doch eher eine Mitarbeitspflicht geben. Die würde schon eher dafür sorgen, dass das Engagement der Studierenden steigt.

Insgesamt wäre das System mit der Einbeziehung der kontinuierlichen Mitarbeit in die Gesamtnote ausgewogener: Es bekämen nur noch diejenigen Bestnoten, die sowohl in der Prüfung als auch in semesterbegleitenden Leistungen sehr gut abschneiden. Andererseits würde man trotz ein paar fehlender Punkte in der Lehrveranstaltungsprüfung insgesamt noch bestehen können, wenn man ordentliche mündliche (und ggf. auch schriftliche und praktische) Beiträge während der Lehrveranstaltung erbracht hat.

Besonders leicht ist all dies bei Seminaren umzusetzen. Auch bei Vorlesungen gibt es aber Möglichkeiten, z. B. für die Beantwortung von Online-Quizfragen Punkte zu vergeben, die in die Gesamtnote eingehen.

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