Stromkreise sind nur eine Hilfsvorstellung, um die Maxwell‘schen Gleichungen in der Technik handhabbar zu machen. Was bei einem Gewitter geschieht, kann man besser mit Ladungen und Feldern beschreiben.
Trotzdem will ich mal einen Versuch mit einem Stromkreismodell machen. Die aufsteigende Luft entreißt den Atomen in der zurückbleibenden und fallenden Luft die leichten Elektronen. Zurück bleiben positiv geladene Ionen.
Als Ersatzschaltbild würde ich einen Kondensator verwenden mit den Wolken als negative und der Erde als positive Elektrode.
Wenn das elektrische Feld zu groß wird, bildet sich zwischen der Wolke und der Erde ein Plasmakanal aus vollkommen ionisierter Luft mit metallischer Leitfähigkeit. Im Ersatzschaltbild wäre der ein Draht, der den Kondensator kurzschließt. Kondensator und Draht bilden dann den geschlossenen Stromkreis.
Nach Maxwell muss jetzt die im Kondensator gespeicherte Energie verstrahlt und verheizt werden. Das geschieht auch: Man sieht einen hellen Lichtblitz und wegen der starken Erwärmung dehnt sich die umgebende Luft schlagartig aus, so dass es einen Knall gibt.