Du bist in eine Gesellschaft geboren, in der es Regeln gibt (aka Gesetze), an diese wurdest du schon seitdem du geboren wurdest "gewöhnt", du kennst sie und du hälst dich sicherlich auch die meiste Zeit daran, einfach auch um Ärger aus dem Weg zu gehen. Diese Gesetze sind aber nicht für dich, sondern für alle hier lebenden Menschen gedacht, auch denen die nicht so denken wie du, entsprechend musst du hier deine Ansicht ändern und diese hinnehmen. Daran kannst du nichts ändern, das ist hinzunehmen solange du hier lebst, dem kannst du nur aus dem Weg gehen, wenn du das Land verlässt und in eines ziehst, was dich das tun lässt was hier verboten ist. Diese Freiheit hast du, davon hält dich auch der Staat übrigens nicht ab.
Ich will aber keinesfalls sagen, dass du jetzt, einfach weil du Dinge anders siehst, das Land verlassen sollst. Ob du das tun sollst oder nicht, is einfach deine Sache und geht mich nichts an.
Dass du nicht verstehst, dass sich Menschen in diesem System wohlfühlen und du nicht, das ist einfach dein Problem. Dabei kann ich dir nicht helfen, entweder ist es du gönnst ihnen das nicht, oder weil du es nicht verstehst, muss es falsch sein. Aber nur weil du etwas nicht verstehst ist es noch lange nicht falsch, für andere ist es genau das Richtige. Warum hast du ein Problem damit, wenn andere sich in einem System wohlfühlen, was du nicht gut heißt, was geht dich das überhaupt an?
Wenn du bislang immer das gemacht hast, was andere von dir wollten, dann ist das ebenso dein Ding, ich habe mich damals völlig frei entschieden zur Bundeswehr zu gehen. Ich habe mich auch völlig frei dazu entschieden eine Lehre als IT-ler zu machen und das nach kurzen Jahren aufzugeben und nun im Einkauf zu arbeiten. Das waren alles meine Entscheidungen, das hat niemand gelenkt, ich habe das gemacht, worauf ich Lust hatte und was mir zugesagt hat.
Warum ich nun arbeite und mich "dem System angepasst" habe ist für mich offensichtlich. Ich habe Hobbys, Reisen ist teuer (momentan nicht möglich), ich sehe gerne die Welt. Um aber das erleben zu können, brauche ich Währung, die bekomme ich durch meine Arbeit.
Selbst wenn es heute kein Geld geben würde, du müsstest in irgend einer Art und Weise für eine Dienstleistung oder Ware die du beanspruchst, eine Gegenleistung bringen, du würdest sicherlich auch nicht jedem alles schenken was er will, ohne dass du dafür etwas Gegenwert erhälst. Wir haben den Tauschhandel (mit Geld ist das nichts anderes), seit Jahrhunderten etabliert, weil es einfach ist und Wege spart. Du musst nicht mehr selbst auf die Jagd, jemand macht das für dich und du kaufst sein Fleisch, dafür will er halt was von dir. Ob das nun in deinen Augen Luxusgüter sind oder nicht, ist doch jedem selbst überlassen, was interessiert dich das was andere für sich privat haben wollen? Was würde es ändern wenn es anders wäre? (Schau einfach mal wie Bauern noch vor dem 19. Jahrhundert gelebt haben, da hatte keiner Luxusgüter, da war Fleisch schon ein Luxusgut, ich will die Zeit nicht zwingend zurück...)
Es ist ein befristetes dasein und wir werden in dieses System geschmissen ohne andere Wege. Ich finde das alles einfach nur noch ödend, was kann ich tun?
Aufhören zu schmollen, das wäre mal der erste Weg. Was willst du persönlich denn überhaupt? Kannst du dir diese Frage schonmal beantworten? Wohin soll die Reise deines Lebens gehen?
Ich glaube kaum, dass es dein Lebensziel sein wird, ein System an dem du nichts ändern kannst zu kritisieren. Zumindest wirst du nicht alle hinter dir stehen haben wenn du es versuchst, weil es eben auch Leute gibt, die deine Sichtweise nicht verstehen oder teilen. Für dich ist alles gerade Sonnenklar und muss so sein, alles ergibt Sinn und ist logisch, in deiner Welt ja, aber nicht in der großen Ganzen, Wahrheiten sind viel bunter als einem lieb ist.