Wenn ich den Blödsinn von manchen hier lese wird mir echt schlecht. In erster Linie sind Huskys sind Gebrauchstiere. Das heißt, dort wo sie als Schlittenhunde eingesetzt werden fristen sie ihr Dasein in Zwingern aus dem sie hin und wieder auf ein Gehege dürfen. Das Rennteam, also nicht die ganz jungen oder Renter dürfen dann mal für 30 Minuten einen Trainingwagen ziehen.
Viele Huskys, in erster Linie die Showlinien sind aber auch mittlerweile mehr Haushund als Spitzensportler. Sicherlich brauchen sie Bewegung, aber in Stunden kann man das nicht messen. Auch eine Einzelhundhaltung, oder Wohnungshaltung ohne Garten ist keine Tierquälerei. Im Gegenteil, wenn ich sehe wie Leute ihre Hunde, ohne dass sie Poalrhunde sind, bei 30° am Fahrrad malträtieren, weil ein Hund brauch ja Bewegung, könnte ich aus der Haut fahren.
Im Grunde stimmt es schon, dass Huskys Rudeltiere sind, eben wie andere Hunde. Ebenso, dass sie sich gerne bewegen. Aber für mich sind das keine Ausschlußkriterien. Denn letztendlich kommt es darauf an was man daraus macht. Wenn Du keinen Zweithund hast, mach einen Hundesport und gehe mit einer "Gassirunde", das funktioniert ebenfalls als Rudel. Kein Garten? Das ist schade, letztendlich aber kein Problem, denn auch ein Husky rennt nicht den ganzen Tag im Garten herum. Im Gegenteil, die lieben es draussen zu chillen und aufmerksam zu beobachten was so passiert. Dafür musst Du ebenfalls etwas ausgiebiger spazieren gehen.
ABER, überlies dies hier nicht, red' es Dir nicht schön, denn es wird Dir den Spaß mit dem Hund vergällen ... Jeder Punkt oben kann kompensiert werden, aber nur mit mehr Zeit, mehr persönlicher Zuwendung ... und da sind wir bei einem Punkt. Zuwendung. Mehr als andere Hunde will ein Husky dabei sein, selbst wenn Du nur den Müll raus bringst. Einen Husky alleine zu lassen ist für ihn schlimm. Und nicht nur das, sie sind sehr intelligent und kommen dann auf dumme Gedanken. Je nachdem, ob er nicht ausgepowert ist (es geht dabei nicht um stundenlanges rennen, sondern auch Kopfarbeit) und seine Energie etwas zuwenden muss, in Panik (weil er alleine ist) oder einfach nur neugierig ... Er kann den Kühlschrank öffnen, Türen, hilft Dir bei der Futterbereitstellung, ist kreativ bei der Neugestlatung des Sofas oder generell der Inneneinrichtung.
Einen Husky, wenn Du nicht geübt im Umgang mit Hunden bist, beizubringen an der Leine Fuß zu laufen ist nicht schwer. Sollte aber dennoch mal was kommen, wo er unbedingt hin möchte dann bedenke. Eltern, Großeltern, zierliche Personen werden Schwierigkeiten haben ihn zu halten, gerade wenn er trainiert ist.
Jedenfalls ist für mich eine "Stundenangabe" sinnlos ... Einen Husky, ebenso wie einen Wolfshund, in Dein Leben zu integrieren ist der falsche Weg und wird Dir und dem Hund nur Probleme bereiten. Du musst Dein Leben um die Bedürfnisse des Hundes aufbauen. Vielleicht kann man das ja unter "gleichgesinnter Gesellschaft" verstehen :D
Es gibt ein tolles Video http://www.youtube.com/watch?v=tRG5LDBcgUE
Überleg es Dir ob es ein Huskywelpe sein muss. Auch ein erwachsener Husky kann ein treuer, loyaler Partner werden. Gerade die Flegelphase kann bei einem Husky schon extrem sein.
Mein erster Husky wurde 17 Jahre alt und bis zu seinem letzten Tag ist er 2 Stunden täglich unterwegs gewesen. Mein jetziger Husky kommt aus der Nothilfe, bereue es keinen Moment. Mit ihm gehe ich morgens und abends je 1,5-2h mit einer Gassirunde und nochmal zusätzlich alleine um Bindung zu vertiefen, zu spielen, trainieren und zusätzlich (< 20°) mit dem Fahrrad (alle paar Tage).
Und nun zu meinem Rat. Wenn Zeit Dein Hauptfaktor ist, lass es bleiben. Einen Husky solltest Du Leben, Dein Leben nach ihm richten. Nach der Stechuhr wird das nicht klappen.