Mein Freund wohnt schon länger in einer WG und seit zwei Monaten wohnt eine neue Mitbewohnerin dort. Am Anfang fand ich sie auch nett, nur langsam nervt mich ihr Verhalten.

Sie ist ihm gegenüber sehr anhänglich und geht oft in sein Zimmer oder will abends mit ihm in der Küche noch quatschen. In letzter Zeit geht sie mit der Führsorge aber etwas zu weit. Ich habe erfahren, dass sie ihm immer wieder Essen kocht, auch wenn er nicht danach fragt, und es ihm sogar in sein Zimmer bringt, wenn er lernen muss. Während der Lernphase hat sie ihm Traubenzucker und Energydrinks gekauft. Oder an seinem Geburtstag.. wollte ich ihm, wie jedes Jahr, eine Torte backen, da ruft er mich an, und meint, sie hätte ihm schon eine gebacken. Letzte Woche war mein Freund sehr traurig, weil er familiäre Probleme hat. Obwohl sie wusste, dass er bei mir war, hat sie ihm Eiscrem, Süßigkeiten und Alkohol gekauft, und ihm Angeboten, in die WG zu kommen und mit ihr über alles zu reden.

Mein Freund findet ebenfalls, dass sie sich zu sehr in sein Leben einmischt, aber er meint, sie sei eben ein sehr netter Mensch, der anderen etwas gutes tun will. Er nimnt ihre Angebote nie an, kann ihr aber auch nicht böse sein. Mich stört das ganze aber schon. Torte backen, trösten, Essen machen... das sind alles Dinge, die normalerweise ich für ihn mache. Diese übermäßige Nettigkeit finde ich komisch und ich finde, sie verdrengt (bewusst oder unbewusst) meine Rolle und die Dinge, die ich sonst tue.

Was haltet ihr davon? Wie sehr ihr das?