Wie die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte zeigten, wird das schnelle und hohe Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern für diese selbst, aber auch für die Industrieländer schwerwiegende negative Folgen haben. Gerade in den ärmsten Ländern müssen immer mehr Nahrungsmittel, Ausbildungs- und Arbeitsplätze, Gesundheitseinrichtungen, Schulen und Wohnungen zur Verfügung gestellt werden, Bedürfnisse, welche schon heute nicht mehr befriedigt werden können. In anderen Ländern wird mit Mühe erreichter wirtschaftlicher und sozialer Fortschritt vom Bevölkerungswachstum wieder aufgezehrt.

Der steigende Bevölkerungsdruck wird auch dazu beitragen, dass sich die Probleme des Städtewachstums und der Landflucht, die zurzeit bereits beängstigende Ausmaße angenommen haben, noch weiter verschärfen. Die daraus resultierenden Konflikte werden die soziale und politische Stabilität der Entwicklungsländer erheblich gefährden.

Die übermäßige Inanspruchnahme der natürlichen Ressourcen zur Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln, Wasser und Energie gefährdet einerseits die Umwelt in den Entwicklungsländern selbst (z. B. Bodenerosion, Waldzerstörung, Desertifikation, Verschmutzung der Gewässer) und trägt andererseits in zunehmendem Maße zur weltweiten Umweltgefährdung bei (z. B. Klimaveränderung durch Emission von Kohlendioxyd und Methan), wobei nicht übersehen werden darf, dass die Industrieländer die Hauptverantwortlichen für die derzeitige und weltweite Umnweltgefährdung sind und daher auch die Pflicht haben, deren Ursachen zu reduzieren.

Auch ist die soziale, wirtschaftliche und ökologische Entwicklung der "Dritten Welt" nicht allein durch das dortige rasche Bevölkerungswachstum - im Sinne einer Monokausalität - gefährdet. Vielmehr spielen hier auch noch andere Ursachen eine Rolle, für die teilweise auch die Industrieländer verantwortlich sind. Andererseits sind aber die in den Entwicklungsländern zurzeit bestehenden und sich weiter verschärfenden Probleme nur lösbar, wenn das rasche und hohe Bevölkerungswachstum gemindert werden kann.

Schließlich kann besonders hoher Bevölkerungsdruck unkontrollierte Wanderungsbewegungen in andere Länder und damit außenpolitische Konflikte auslösen, die den Weltfrieden gefährden können.

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