Zugegeben, ich hätte mich damals auch darüber gewundert, warum Hass entsteht, warum Menschen morden, faschistisch/rassistisch oder frauenfeindlich werden. Aber es ist doch offensichtlich. Hass ist nichts angeborenes. Es entsteht, wenn man zu oft verletzt, enttäuscht, missachtet, ignoriert oder verarscht wird. Mittlerweile bin ich auch ein sehr frustrierter Mensch, aber das war ich doch nicht von Geburt an, das sehen einfach viele Leute nicht. Hier mein Beispiel:
Ich hab wirklich nur einmal vorgehabt, eine niedliche und süße Freundin (etwa 16-18) in meinem Alter (22) zu finden - sollte ja nicht schwer sein. Am Anfang wurde ich 2-3x enttäuscht (hab einen Korb bekommen), daraus entstand aber noch lange kein Hass, weils mir ja klar war, dass nicht mit jedem die Chemie übereinstimmt. Danach hab ich erstmal überlegt, was ich zumindest an meinem Anschreiben verändern kann, sodass ich eine Antwort bekomme. Habs danach auch über Singleplattformen (Lovoo) versucht - ok, war ein Fehler, ich weiß. Das war allerdings zuerst auch sehr vielversprechend, weil man mir zurückgeschrieben hat. Das hat mich aufgebaut, auch wenn die Mädchen kein Interesse an mir hatten. Langsam wurde ich allerdings etwas ungeduldig, weil ja schon ca. ein halbes Jahr vergangen ist, ohne dass es gefunkt hat. Und dann fings an. Wie vielleicht schon erwähnt, war ich damals ein Mensch mit einem großen Herz! Doch dann hab ich diese extreme Kaltherzigkeit von vielen Mädchen gespürt, wo ich gedacht habe, dass diese mich für minderwertig halten. Dieses Tief ging nochmal mehrere Monate, ich hab meinen Realitätssinn komplett verloren, mein Selbstwertgefühl wurde immer niedriger und bei mir bahnten sich depressive Züge an. Mein Problem war/ist auch, dass ich die Menschen viel zu schnell in mein Herz schließe, ihr könnt euch sicher vorstellen, wie ich mich gefühlt habe, vorallem da ich denen diese Kaltherzigkeit einfach nicht zugetraut habe. Dann wurde es wieder besser. Ich schrieb wieder mit einem Mädchen, wo ich Hoffnung bekam, doch nach einigen Monaten hat sie einen anderen gefunden. Ich hab trotzdem noch nicht aufgegeben, hab um alles gekämpft, vorallem um sie, weil ich sie sehr, sehr toll fand, auch vom Charakter her sehr. Nach jedem Niedergang pochte mein Herz und ich hab mir wieder Hoffnung gemacht. Doch jetzt ist auch das zunichte. Auch dieses Mädchen hat kein großes Herz. Ich hab alles versucht, ich habs natürlich auch im Real Life sehr, sehr häufig probiert. Wenns geklappt hätte, würde ich jetzt jedenfalls diese Zeilen nicht mehr schreiben. Insgesamt (per Chat und Real Life) hatte ich schon weit über 100-200 Versuche!!!
Ich finde, anhand diesem Beispiel könnt ihr sehr gut sehen, wieso sich Liebe zu Hass verwandeln kann. Es ist vollkommen menschlich und entsteht, weil wir in einer kapitalistischen Ellenbogengesellschaft leben. So einfach ist das!
Meine Frage: Wieso wundern sich so viele Menschen über den Hass der anderen? Und könnt ihr meinen Hass nachvollziehen? Warum ja, nein