Ich würde meinen, dass es wirklich stark auf Organisation und Projektort ankommt, und darauf was du bewirken willst. Es gibt Organisationen, die bereits seit über sechzig Jahren in aller Welt Erfahrung gesammelt haben und es wirklich aus Überzeugung machen. Und dann gibt es die Organisationen, über die du die Dokus gesehen hast.
Grundlegend ist das so, und das wirst du schnell lernen, dass du alleine, mit einem Jahr Arbeit, nie die Welt verändern wirst. Was du aber tun kannst, ist dich weiter zu bilden, mit Menschen in Kontakt treten, von ihnen lernen und ihnen neue Perspektiven aufzeigen. Das kann auf lange Sicht dir, und der Gesellschaft, viel bringen.
Ich selber war für ein Jahr in Italien in einem SOS Kinderdorf mit IJGD und fand es richtig gut. Sicherlich ist nicht alles leicht, und die Kinder werden es sicherlich nicht dank mir besser haben, aber sie konnten bestimmt etwas kleines mitnehmen – und ich richtig richtig viel. Es hat aber besonders deswegen gut funktioniert, weil ich auch ein ganzes Jahr da war, und die Kinder nicht gleich verlassen musste, sobald ich ihre Namen gelernt habe. Sowas brauch halt nunmal Zeit, also bis du selber hilfreich und selbständig wirst.
Mein konkreter Tipp an dich:
Trau dich aus deiner Komfortzone (ich konnte vor meinem FSJ auch kein Italienisch), lerne viel und behalte es dir bei, so kannst du in Zukunft mehr verändern, da du mehr weißt. Frag nach, was deine Tätigkeiten vor Ort sind und versuche gemeinsam mit der Organisation zu reflektieren, was dein genauer Beitrag ist. IJGD war da ganz ehrlich mit mir und hat mir nicht das Gefühl eines Weltretters gegeben, aber das ist halt nur ehrlich. Wer dir etwas verkaufen will, meint es oft nicht unbedingt gut.
Fazit: Es gibt gute und weniger gute Organisationen, am Ende musst du es einfach ausprobieren. Hör dich um, und reflektiere, was du für dich und was du für die Welt machst.
Ich hoffe ich konnte dir helfen
LG
