Nicht zu vergessen: Der Aufstieg von Brandenburg , was in der Folge zur Großmacht Preußen führte (die hatten sich relativ klug, soweit wie möglich, aus dem 30 jährigen herausgehalten.). Die preußischen Könige holten die Hugenotten, die in Frankreich unterdrückt und verjagt wurden, als sehr gute Handwerker ins Land. Der wirtschaftliche und politische Aufstieg fand aber nicht den entsprechenden Niederschlag in der Kunst. Barock fand im Süden (Bayern) statt. Sachsen mit August dem Starken. Und von Frankreich schwappte der französische Barock prägend und stilbildend herüber (Versailles - Sanssouci).
Eigentlich ist es überhaupt nicht zeitlos. Mit seiner "Verunmöglichung" einer individuellen Liebe und der Unterordnung von Ehen unter eine Staatsraison ist es das genaue Gegenteil von dem, was moderne Menschen heutzutage in freien, liberalen Gesellschaften anstreben. Die Moralvorstellungen von Schillers Stück sind zeitgebunden.
Ich werde die Frage mal noch ein wenig "schärfen": Es gab : Pfalz-,Gau-,Mark-, Send-Landgrafen. Es gab Stammesfürsten, Stammesherzöge. Und das zu jeder Zeit im Mittelalter verschieden inhaltlich und formal ausgefüllt. Und der Fürstentitel der frühen Neuzeit war nur noch ein erblicher Titel. Und durch das ganze Mittelalter hindurch wurde dieses Geflecht vom Lehenswesen durchzogen und geprägt: Ergo: Das ist ein weites Feld.