Leistung [kW] ist eine Größe, die vom Drehmoment und der Drehzahl abgeleitet wird. Ein Dieselmotor hat im Vergleich zu einem gleichstarken Benzimotor also ganz einfach deshalb ein höheres Drehmoment, weil der Dieselmotor für die gleiche Leistungsabgabe weniger Drehzahl benötigt. Leistung [kW] ist immer ein Produkt aus dem Drehmoment [Nm] und der Drehzahl [rad/s]. Als Beispiel: Ein Benzinmotor leistet bei 5000 U/min 136 PS = 100 kW = 100000 W = 100000 Nm/s. 5000 U/min = 83,33 U/s = 83,33 * 2Pi rad/s = 524 rad/s. Daraus ergibt sich nach obiger Formel (aufgelöst nach Drehmoment = Leistung / Drehzahl in den jeweils passenden Einheiten) ein Drehmoment von 191 Nm bei 5000 U/min (191 Nm = 100000 Nm/s geteilt durch 524 /s). Ein Dieselmotor mit ebenfalls 136 kW erreicht diese jedoch bereits bei z.B. 2500 U/min. Wenn man alles richtig einsetzt, so hat der Dieselmotor bei 2500 U/min ein doppelt so hohes Drehmoment wie der Benzinmotor, nämlich 382 Nm. Zusammengefasst bedeutet das also: das Drehmoment ist umso höher, je niedriger die Drehzahl ist, bei der eine bestimmte Leistung erreicht wird. Ein Formel 1-Motor mit 850 PS ist demnach relativ drehmomentschwach, da er für seine hohen Leistungen sehr hohe Drehzahlen (18.000 U/min) benötigt. Ein Schiffsdiesel mit ebenfalls 850 PS andererseits ist ziemlich drehmomentstark, da er seine Leistung bei bereits 1500 U/min bereitstellen kann. Ich hoffe das erklärt den Zusammenhang. Ist auch nicht aus Wikipedia ;-)

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