Hi,
das kann man nicht so einfach beantworten. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten Musik zu mixen, der Einfachheit halber gehe ich jetzt mal von Techno aus.
Mit der jeder-Depp Aussage hast Du gar nicht so unrecht. Einen Crash Kurs braucht es nicht, dank Laptop und Software ist es total einfach. Das heißt aber nicht das derjenige auch einen guten Musikgeschmack hat, die harmonisch passenden Lieder auswählt oder gute Übergänge macht - dazu braucht es einfach viel mehr Zeit und Übung.
Was macht ein Techno DJ? Er möchte quasi die Leute auf eine Reise mitnehmen und die Stimmung nach und nach steigern. Der Übergang zwischen den Liedern sollte fließend sein, so dass es keine Unterbrechung im Flow gibt (die Leute müssen weiter tanzen).
DJs, die auf einer Techno Party die Musik ausmachen und den Flow unterbrechen haben dort nichts verloren. Das kann natürlich bei bekannten Künstlern vorkommen, um ein neues "eigenes" Set aufzubauen, sollte aber nicht von jedem Vogel in einem X-beliebigen Club gemacht werden (z.B. weil man nicht in der Lage ist den Übergang auf den letzten Track des Vorherigen Djs richtig hinzubekommen).
Ein guter DJ erkennt die Stimmung der Leute und kann sie quasi im richtigen Moment abholen, indem er die passenden Tracks, im richtigen Tempo und mit passenden Übergangen spielt.
Außerdem (ganz wichtig!) kann ein er die Geschwindigkeit der Tracks nach dem Gehör anpassen. Super wichtig!
Das können leider heutzutage tatsächlich nicht mehr viele, da sich dank der neuen Technik die Arbeit deutlich einfacher gestaltet: die Software erkennt automatisch die Geschwindigkeit und passt den neuen Track an, der richtige Beat im 4/4 Takt wird automatisch getroffen.
Das erkennst Du dann meistens daran, dass Sie die Musik ausmachen müssen bevor sie mit ihrem Set beginnen.
Jetzt meine Frage: Mixen die wirklich jeden Song kompliziert und perfekt abgestimmt ineinander über? Mit der Gefahr, dass es schief klingt und die Fans im worst case aufhören zu tanzen?
Ja.
Du musst Deine Musik kennen und solltest wissen welcher Track passen könnte. Durch neue Technik wird die "Gefahr" quasi minimiert, da man so viele Hilfsmittel nutzen kann (Geschwindigkeit wird auf Controllern/Laptops/CD Spielern angezeigt; es gibt "Beat matching" Buttons... uvm.).
Ich lege z.B. nur mit Schallplatten auf, da hast du in der Regel keine Hilfsmittelchen und musst Dich auf Dein Gehör verlassen.
Volles Risiko bei jedem Übergang, aber dafür ein unbezahlbares Gefühl :-)