Der kategorische Imperativ (kurz KI) ist das grundlegende Prinzip der Ethik Immanuel Kants. Er gebietet allen endlichen vernunftbegabten Wesen und damit allen Menschen, Handlungen darauf zu prüfen, ob sie einer universalisierbaren Maxime folgen und ob dabei die betroffenen Menschen je auch in ihrer Selbstzweckhaftigkeit berücksichtigt werden. Der Begriff wird in Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (kurz GMS) entwickelt.

Kant beansprucht in der GMS, dass „der bloße Begriff eines kategorischen Imperativs auch die Formel desselben an die Hand gebe“.[1] Diese Form ist diejenige der Allgemeinheit. Der Inhalt des KI ist daher nur durch diese Form bestimmt. Dem entspricht, dass die Geltung des KI insofern universell ist, als sie keine konkreten Bedingungen voraussetzt (etwa spezifische Interessen, spezifische Fakten über die Welt o.ä.):

„… da der Imperativ außer dem Gesetze nur die Notwendigkeit der Maxime enthält, diesem Gesetze gemäß zu sein, das Gesetz aber keine Bedingung enthält, auf die es eingeschränkt war, so bleibt nichts als die Allgemeinheit eines Gesetzes überhaupt übrig, welchem die Maxime der Handlung gemäß sein soll, und welche Gemäßheit allein der Imperativ eigentlich als notwendig vorstellt.“[2]

Der KI gilt für endliche Vernunftwesen per se und ist daher auch insofern allgemein, als er alle Menschen unter allen Bedingungen in die Pflicht nimmt, bzw. die universelle Form der Pflicht überhaupt beschreibt. Dies wird unter anderem in der folgenden Formel des kategorischen Imperativs deutlich:

„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“