Der Partner sollte auf jeden Fall letztendlich wichtiger sein als das Kind, denn Kinder sind nur ein Durchlaufposten und der Partner/die Partnerin ist die Person, mit der ich mein eigentliches Leben teile.

Ich denke aufgrund von biologischen “Reflexen“ nehmen Kinder oft eine übersteigerte Wichtigkeitsposition ein, was zu immens viel Leid für sämtliche Beteiligte führt.

Gerade getrennte Eltern klammern aufgrund von verdeckten Schuldkomplexen über die Maßen an ihren Kindern und das tut weder den Kindern noch den Eltern noch den neuen Partnern gut. Die Kinder sind oft in beiden Haushalten der strahlende Mittelpunkt und lernen, dass sie die Familie dirigieren können. Später im Leben, wenn sie dann nicht mehr überall im Mittelpunkt stehen, haben sie extreme Probleme sich auch mal zugunsten anderer zurückzunehmen.

Das allergrößte Leid liegt in Patchworkfamilien bei den neuen Partnern, die wenig bis keine Unterstützung erhalten und oft still vor sich hinleiden und auch mit Scham und Schande beworfen werden, wenn sie versuchen über ihr immenses Leid zu sprechen. So gibt es immer mehr Patchworkpartner/innen, die sogar körperlich krank werden oder sich schweren Herzens gegen die Beziehung entscheiden - der Kinder wegen.

Hier braucht es DRINGEND mehr Mitgefühl, Anteilnahme, Unterstützung und Stärkung der Patchworkpartner, die in der Regel das schwächste Glied in der neuen Familie sind!

Ich kann nur alle Patchworkpartner/innen ermutigen: Bitte lasst euch weder abwerten noch eure Verletzungen absprechen. Die Partnerin/der Partner ist die Person an der Seite des Vaters oder der Mutter. Die Kinder müssen und werden sich in ihr eigenes Leben und in ihre eigenen Partnerschaften orientieren. Wenn ein Elternteil sein Kind an die erste Stelle stellt, hat das immer etwas mit biologischer Verlustangst, dem Wunsch nach Überkompensation aufgrund der gescheiterten Exbeziehung und letztendlich einem für alle Beteiligten ungesunden und unnatürlichen Dranklammern an dem Kind zu tun.

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