Die Gewinnspanne liebt verlagsabhängig bei 10% bis 30%. Bei einem Buch von 20,- Euro ist die Marge also 2,- bis 6,- Euro.

ABER

  1. Wenn Du von einem Titel 15 Bücher bestellst, kannst du in der Regel davon ausgehen, dass Du ein Exemplar (Ansichtsexemplar) nicht verkauft bekommst. Leider haben viel Kunden eine komische Einstellung beim Betrachtungsverhalten im Buchladen. Gerade bei Kindertiteln kann man teilsweise bis zu 15% der Ware entsorgen, da Eltern immer mehr der Meinung sind, dass ein Buchladen eine Spielplatz-Außenstelle für Kinder ist und diese in der Kinderbuchabteilung unbeaufsichtigt lassen.

  2. Wenn ein Buch im Laden verramscht wird, entspricht der Verkaufspreis nicht der Spanne zwischen Einkaufspreis und Verkaufspreis. Hier werden Titel mitunter auch unterm Einkaufspreis verkauft. Immer noch besser, als den Titel überhaupt nicht zu verkaufen und wertvollen Regalplatz oder Lagerplatz zu verschwenden, wo neuere Umsatzstarke Titel liegen könnten. Ramschware muss aber sichtlich beschädigt sein, also Mängel haben, sonst Buchpreisbindung.

  3. Bücher können in jedem Buchladen bestellt werden und das ohne Aufpreis. Diese ganzen Kosten stecken in einem Buchpreis mit drin oder glaubt einer von Euch, dass die Bücher von alleine in den Laden gelaufen kommen.

  4. Bücher sind sehr komplexe Artikel. Gute Beratung ist also nur von Personal möglich, die auch viele Bücher lesen und sich privat ebenfalls viel damit beschäftigen. Schließlich erwartet ja auch jeder eine Antwort auf die Frage: "Haben sie vielleicht einen spannenden Titel, wo es um ... geht?" Bei bis zu 10.000 Büchern im Geschäft gleicht das einer Mammutaufgabe. Es fallen also notwendige Personalkosten an.

  5. Wer glaubt mit Büchern einfach so reich zu werden, sollte lieber mal ein Praktikum in einem Buchladen machen. Die Ernüchterung wird sich schnell einstellen.

Ich denke die Frage ist damit umfassend beantwortet.

Schöne Grüße Oliver

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