Ich habe einen Mann kennengelernt, mit dem ich seit einigen Wochen zusammen bin. Er ist sehr lieb und einfühlsam. Er hat was, was andere Männer vor ihm nicht hatten. Vor Kurzem hat er mir gestanden, dass er behindert sei. Er kann schlecht lesen und schreiben und auch nicht besonders rechnen. Er sagte auch, dass er länger braucht, um was zu verstehen.

Ich war irritiert, weil mir dies nicht aufgefallen ist. Ich habe meine beste Freundin von seinen Schwächen erzählt, weil ich mir Tipps erhofft habe. Sie ist Heilerziehungspflegerin und arbeitet bei der Lebenshilfe als Gruppenleiterin, um in einem Bereich die Produktion zu überwachen.

Als ich ihr erzählt habe, dass er behindert ist, ist sie völlig ausgerastet! Sie fragte, ob ich „bescheuert“ sei und wieso ich mir „irgendson‘ Behinderten“ angelacht habe. Sie sagte, ich soll sofort Schluss machen, sonst würde sie mit mir nichts zu tun haben wollen!

Ich war schockiert und frage mich, ob nicht gerade Leute, die in dem Bereich tätig sind, nicht erst recht heuchlerisch sind, beruflich ein auf fürsorglich tun, aber Privat wollen die damit nichts zu tun haben.- Klinisch gereinigt.

Ich versteh nicht, wieso meine Freundin sich so von Behinderten abgrenzt. Sie will mit mir erst reden, wenn ich Schluss gemacht habe! Wenn ich so einen arroganten Lackaffen hätte, den würde sie wahrscheinlich ganz toll finden.

Hab ich was falsch gemacht?