Freilich wird es unterschiedlich gehandhabt, aber nach meiner Erfahrung wird es vor allem oft sehr „lax“ gehandhabt. Meistens wird einem der Besuch eines Glaubenskurses etc. nahegelegt, ob man dies Indoktrination nennen sollte bezweifle ich. Es geht da ja nicht nur um Wissensvermittlung, sondern man lernt vor allem andere Menschen kennen, die sich in der gleichen oder ähnlichen Lage befinden, zudem wird einem dort durchaus verständnisvoll vom „Personal“ begegnet und auf Fragen und Zweifel eingegangen. Es ist ja auch ganz sinnvoll, die geschehenen Differenzen und Kränkungen auszuräumen. Aber ein vier Augengespräch wird in den meisten Fällen – auf ausdrücklichem Wunsch – wohl auch genügen. Wie es freilich auch bei jedem noch so kleinen Kranichenzuchtverein der Fall ist, sollte man natürlich mit den „Vereinszielen“ – sprich kirchlichen Glaubenslehren – wenigsten grundsätzlich übereinstimmen, sonst macht so was ja auch keinen Sinn. Aber freilich muss man nicht den Katechismus auswendig lernen, und es wird meist selbst nicht mehr verlangt – was kirchlicherseits freilich recht merkwürdig ist – dass man alle Lehren der Kirche teilt – zwar komisch, aber so sieht es in der Praxis vielerorts aus. Wiedereintrittsstellen finden sich eigentlich in jeder größeren Stadt, aber man sollte sich da ruhig an den Pastor seines Vertrauens wenden, ich habe noch nie gehört, dass man als reuiger Büßer, in Sack und Asche erscheinen muss... ;o) Wie gesagt, nach einem ersten Gespräch mit dem zuständigen Pfarrer füllt man halt einen Antrag auf Wiederaufnahme aus, dass ist echt kein Akt. Dieser Antrag wird dann an die zuständige Stelle des Bistums – wahrscheinlich Bischof etc. – geschickt. Sollte dort kein Hinderungsgrund vorliegen – was wohl die Ausnahme sein sollte – da man vielleicht schon zum zehnten mal ausgetreten ist oder gröblichen Unfug getrieben hat, erhält der zuständige Pfarrer grünes Licht und man wird wieder in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen. Ob dies nun im Rahmen eines Gottesdienstes geschieht, was durchaus anzuraten wäre, da man erstaunt sein wird mit welch (ungeheuchelter) Herzlichkeit man von den Gläubigen aufgenommen wird, oder ob dies in der Amtsstube des Pfarrers geschieht, bleibt einem meist selbst überlassen.

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