Als Frau zur Polizei? Vereinbarkeit von Familie und Beruf?

Hallo Community,

ich habe eines der Auswahlverfahren für den gehobenen Polizeivollzugsdienst erfolgreich abgeschlossen und darf im September diesen Jahres mein duales Studium zur Polizeikommissarin beginnen.
Als die Einstellungszusage in der Post lag, habe ich mich sehr darüber gefreut, da ich zu dem Typ Mensch gehöre, dem das Lernen nicht umbedingt in den Schoß fällt und ich mich deshalb intensiver auf das Einstellungsverfahren vorbereiten musste.

Mir war von Anfang an bewusst, dass man seine Karriere im Wach- und Wechseldienst bzw. in der Bereitschaftspolizei beginnt, jedoch strebe ich in ferner Zukunft einen Posten bei der Kriminalpolizei oder als Hundeführer an.

Mit 23 Jahren macht man sich jedoch auch langsam Gedanken über seine familiäre Zukunft. Das man im Privatleben für den Polizeiberuf Abstriche machen muss, ist mir klar, jedoch fällt es mir schwer einzuschätzen, ob es als Frau bei der Polizei gut möglich ist, eine Familie zu gründen und Kinder großzuziehen, wenn man fast ausschließlich im Früh-Spät-Nacht-Rhytmus arbeiten muss.
Hat man dann überhaupt noch genug Zeit für die Kindererziehung, wenn der Partner ebenfalls in einem Vollzeitjob arbeitet?
In welcher körperlichen Verfassung ist man wohl nach 15 Jahren Schichtdienst, der aufgrund von zunehmender Gewalt und Kriminalität immer schwieriger wird?
Kann man von dem Verdienst eine Familie überhaupt ernähren?

Solche Fragen schwirren bei mir momentan im Kopf rum.

Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich einen, der bei der Polizei ist, eine kleinen Familie hat und vollkommen hinter seiner Arbeit steht. Unterstützt wird er durch seine Frau, die eine Teilzeitstelle in einer Kreisverwaltung hat und sich somit um die Kinder kümmern kann.
Jemand anderes meinte zu mir, er würde niemanden raten zur Polizei zu gehen, da er kaum Zeit für seine Familie hat und psychisch und physisch so ausgelaugt ist, dass er aus Krankheitsgründen frühzeitig in Pension gehen muss.

Ich habe versucht, im Internet Erfahrungsbericht zu finden, in denen auch mal Frauen ihre Einschätzung dazu abgeben, jedoch bin ich überhaupt nicht fündig geworden.
Da man bekanntlich als Frau eine andere Belastungsgrenze als Männer hat und eine etwas andere Rolle bei der Familiengründung einnimmt (Schwangerschaft), ist mir eine weibliche Meinung zu diesem Beruf deshalb umso wichtiger.

Generell frage ich mich, wie lange man im WuW-Dienst arbeiten muss, bis man seine Position bei der Polizei gefunden hat und ob "alten Hasen" ihre Berufswahl mittlerweile bereuen.

Wie gut sind die Chancen, z.B. nach 5 Dienstjahren in den Tagesdienst zu wechseln?

Ich würde mich freuen, wenn sich Leser finden, die allgemein von Erfahrungen im Schichtdienst, dem Polizeiberuf oder vom Hörensagen berichten können!

Grüße,

Linda 303

Ich mag meinen Beruf als Polizisten nach wie vor, weil... 0%
Ich würde niemanden raten zur Polizei zu gehen, weil... 0%
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