Bis zur 22. Ssw. kann man noch nach Holland fahren, bis zur 24. nach Großbritannien. In Holland muss halt bloß ein Aufnahmegespräch (Beratungsgespräch) geführt werden und bislang noch die 5-tägige Bedenkzeit eingehalten werden, das heißt, der Abbruch kann erst frühestens 6 Tage nach dem Gespräch stattfinden. Aber das niederländische Parlament hat Anfang diesen Jahres beschlossen, die verpflichtende Bedenkzeit abzuschaffen, die Frau und der Arzt sollen selber entscheiden, wie lange die Bedenkzeit ist. Somit kann der Abbruch dann theoretisch noch am selben Tag stattfinden. Das muss jetzt nur noch durch die 1. Kammer. Die Entscheidung soll diesen Sommer fallen. Hoffentlich geht das durch! Ah ja, und in den Niederlanden gibt es nur 2 Kliniken, die den Schwangerschaftsabbruch bis zur 22. Ssw. durchführen, die müssten in Utrecht und Heemsteede sein. Alle anderen Kliniken machen das nur bis zur 18. Ssw. Damit in Großbritannien abgetrieben werden kann, müssen 2 Ärzte bescheinigen, dass das Austragen der Schwangerschaft eine größere Gefahr für die Gesundheit der Frau oder/und eines bereits vorhandenen Kindes darstellt als der Abbruch. Wenn man die Schwangerschaft erst um die oder nach der 20. Woche feststellen sollte wird es also leider sehr knapp und sehr schwierig oder wahrscheinlich auch nahezu unmöglich in Europa einen Abbruch zu bekommen. Da würde dann zur Not bzw. im absoluten Notfall nur noch eine Reise nach Kanada oder in die USA helfen. In Kanada ist Abtreibung während der kompletten Schwangerschaft legal, so was ich gelesen habe ist es allerdings sehr schwierig oder nicht/kaum möglich jemanden zu finden, der eine Abtreibung nach der 24. Ssw. durchführt. Viele kanadische Frauen, die in diesem späten Stadium noch einen Abbruch wollen, werden in die USA geschickt. In den USA gibt es 7 Bundesstaaten, in denen Abtreibung überhaupt nicht restriktiert ist und während der kompletten Schwangerschaft legal ist: New Jersey, New Hampshire, Vermont, Colorado, New Mexico, Oregon und Alaska. Aber da müsste man ja dann auch erst mal hinkommen, die Einreise genehmigt bekommen, das alles organisieren und und und...ist garantiert sehr stressig und belastend, v.a. wenn Frau in einer seelischen und psychischen Ausnahmesituation ist...und wenn man in dem Land noch nie war und sich da nicht auskennt... Dürfte natürlich auch in DE keiner wissen/mitbekommen, gleiches gilt für das Flughafenpersonal und die Leute in den Unterkünften, d.h. sofern sich da schon ein Babybauch abzeichnen sollte, müsste man das irgendwie verstecken. Ich hoffe, niemals in so eine (anders ausweglose) Situation zu kommen, dass ich das in Erwägung ziehen müsste. Na ja gut, normalerweise bemerken Frauen eine Schwangerschaft so ca. in der 6.-7. Woche aber es gibt leider auch immer wieder mal Frauen, die eine Schwangerschaft erst (sehr) spät bemerken (aufgrund Verdrängung, Trauma, keiner oder zu geringer Anzeichen etc...) und die dann deshalb praktisch zum Austragen gezwungen sind. Und das dürfte nicht sein. Niemand sollte zum Austragen einer ungewollten Schwangerschaft und zum Gebähren verpflichtet und/oder gezwungen sein, denn das ist ein enormer Verstoß gegen das Recht der Frau auf körperliche, seelische und geistige Unversehrtheit und stellt eine enorme Gefährdung für ihre körperliche, seelische und geistige Unversehrtheit dar. Es ist somit ein Verstoß gegen die Menschenrechte. Und niemand hat das Recht, den Körper einer anderen Person zu benutzen und ihn zu verändern und schon gar nicht, demjenigen dadurch körperliche, seelische, geistige oder psychische Schmerzen zu verursachen, auch dann nicht, wenn sein (Über-)Leben davon abhängig ist! Nach deutschem Recht und Gesetz hat kein Geborener ein Leistungsrecht am Körper eines anderen, also er darf einen anderen weder zur Organ-, Blut-, Stammzell- oder Knochenmarkspende zwingen, auch wenn er sonst stirbt! Aber einem Ungeborenen wird der Besitz des Körpers, das es besetzt hat, zugesprochen und Frau ist verpflichtet, ihren Körper dem Ungeborenen über Monate hinweg zur Benutzung zur Verfügung zu stellen und sämtliche damit verbundenen Schmerzen, Belastungen und Risiken in Kauf zu nehmen?!!! Und dann noch die schmerzhafte Geburt, wo sie dann wahrscheinlich oder zumindest womöglich noch schwere Körperverletzung gegen sich ergehen lassen muss und evtl. sogar gegen ihren Willen aufgeschnitten wird, um das Ungeborene zu retten! Das ist so eine Bigotterie und Doppelmoral! Wie kann es sein, dass ein ungeborener Mensch mehr Rechte und Befugnisse hat als ein Geborener??!!! Hat ein Geborener Mensch etwa weniger ein Recht auf (Weiter-)Leben als ein Ungeborener??!! Abtreibung ist eine moralische Frage, die jeder für sich selbst entscheiden muss, es gehört auf alle Fälle nicht ins Strafgesetzbuch und Abtreibungsverbote sind rechtswidrig! Es ist eig nur eine Sache zwischen der Frau und ihrem Arzt, so wie das in Kanada gehandhabt wird!

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