Ich finde es sehr gut, dass Du Interesse und die Bereitschaft zeigst, Gebärdensprache (DGS) zu erlernen. Besonders, wenn Du meinst, sie auch anwenden zu können. Die Antwort von Catzz hat ja schon einen Überblick gegeben, wie es abläuft. In der Regel ist es das Beste, von einem oder einer "Native Signer" zu lernen. Also von einem/einer ausgebildeten GebärdensprachdozentIn, von denen es in Deutschland einige gibt, die sowohl Kurse an den Volkshochschulen anbieten, als auch in speziellen Bereichen (z. B. in Firmen) Kurse auf Bestellung durchführen. Ich glaube jeder Mensch, der eine andere Sprache spricht - ob hörend oder gehörlos ist dabei völlig egal - ist erleichtert, wenn er/sie jemanden trifft, der mit ihm/ihr in der Muttersprache kommunizieren kann. Und im Krankenhaus ist das wohl besonders wichtig. Vielleicht kann das sogar Einfluss auf den Heilerfolg haben, wer weiß? . Wenn man Deutsche Gebärdensprache erlernt, ist es wichtig, in Kontakt mit anderen Gebärdensprachlern zu sein, damit man das Erlernte nicht so schnell wieder vergisst. Auch können die von dieLenaaa angesprochenen Bücher manchmal hilfreich sein, um Vergessenes wieder aufzufrischen. Aber da DGS eine dreidimensionale Sprache ist, kann man sie ohne Vorkenntnisse von Gebärdensprachen allgemein, nicht so ohne weiteres aus Büchern erlernen. Da braucht es schon eineN LehrerIn live und in Farbe vor einem.

Ein Punkt, denke ich, darf dabei aber nicht vergessen werden: Für Arzt-PatientInnen-Gespräche, für Aufklärungsgespräche (OP-Aufklärung, Medikamenten-Aufklärung, Therapie etc.), für Diagnose-Gespräche und derlei mehr, ist es immer vonnöten, eineN professionelleN GebärdensprachdolmetscherIn hinzuzuziehen. Diese sind langjährig ausgebildet und fachlich versiert. so dass es zu keinen folgeschweren Mißverständnissen kommt. Gehörlose Menschen haben in diesem Bereich seit einigen Jahren auch endlich einen gesetzlichen Anspruch darauf. Und diesen haben sie sich hart erkämpft. Leider scheint das in einigen Krankenhäusern jedoch unbekannt zu sein, (denn ich möchte ja niemandem eine Absicht unterstellen) und so wird dann von Vorgesetzten mitunter gesagt: "Hej, Du kannst doch die und die Sprache (DGS, Kusuaheli, Farsi oder eine andere Sprache)! Dann kannst Du ja mal eben vermitteln." Ein solches Verhalten gehört verurteilt; denn es stellt eine Diskriminierung der gehörlosen Menschen und eine Mißachtung der gesetzlichen Grundlagen dar.

Ich wollte Dich damit aber nicht einschüchtern, denn ich finde es, wie gesagt, toll, wenn die Deutsche Gebärdensprache weiteren Zulauf erfährt. Viel Spaß dabei!

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