Liebe Community,

ich bin beruflich bedingt vor knapp 2 Monaten umgezogen. Bei beiden Vor-Ort-Terminen war die Mietwohnung sehr angenehm ruhig und ich habe ganz deutlich mehrmals gesagt, dass mir das wichtig ist, insbesondere in Zeiten von home office.

Konkrete Nachfrage wer in den angrenzenden Wohnungen wohnt (niemand drüber, da oberster Stock) sagte der Vermieter, dass drunter die Wohnung leer steht und nebenan eine Familie. Auf mein entsetztes Gesicht hin (ich war kurz davor den Mietvertrag nicht zu unterschreiben) schob er nach: "Familie mit einem Kind, einem Schulkind".

Daraufhin dachte ich mir, dass das kein Problem sein sollte und unterschrieb den Mietvertrag, der einen Kündigungsausschluss für 1 Jahr enthält.

Nach Einzug stellte sich nun heraus, dass nebenan zwei Kleinkinder leben (ca. 1,5 und 3 Jahre alt), die immer zuhause sind (keine Kita, keine Betreuung) und in der Wohnung toben, trampeln, Kreischen...oft stundenlang, und die Eltern lassen sie. Morgens wird ausgeschlafen bis um 9 und dann geht das den ganzen Tag bis spät in die Nacht (23 Uhr teilweise).

Nach erheblichen Beschwerden ist nun - mehr oder weniger - wenigstens um 22 Uhr Ruhe.

Meine konkrete Frage: ich gehe stark davon aus, dass der Vermieter davon wusste und deshalb den Kündigungsausschluss wollte (der ursprünglich sogar 2 Jahre betragen sollte, den konnte ich auf 1 Jahr drücken).

Grundsätzlich liegt deshalb doch arglistige Täuschung vor, als er die Aussage tätigte, dass ein Kind, ein Schulkind, nebenan wohne. Meine Mutter war als Zeugin dabei als er dies sagte.

Ich bin inzwischen so sehr mit den Nerven am Ende, dass ich eine neue Wohnung suche und plane innerhalb von 2-3 Monaten auszuziehen. Seht ihr eine Chance basierend auf der Falschaussage des Vermieters frühzeitig aus dem Mietvertrag auszusteigen? Es wären sonst bei einer angenommenen Restlaufzeit von 7 Monaten 6.300 € Kosten für die Wohnung, die ich dann nicht mehr bewohne noch zu zahlen.

Wie ist eure Einschätzung der Situation?

Danke und liebe Grüße

Bee