Ich arbeite seit drei Jahren in einem Pflegeheim. Bewohner alle Pflegegrade sind vertreten. Meine Erfahrung in diesem Haus, aber auch in einigen anderen, in denen ich zur Weiterbildung Praktikas absolviert habe, ist folgende.
Unabhängig, ob es ein privater, halbstaatlicher oder staatlicher Träger ist, überall herrscht nicht nur Fachkräfte-, sondern generell Personalmangel. In der Folge werden die Bewohner nicht ausreichend versorgt. Medis werden teilweise von Hauswirtschaftskräften verteilt, die nur gebrochen deutsch sprechen und oft die Bewohner noch nicht einmal beim Namen kennen.
Betreuungsangebote sehen immer auf dem Papier gut aus, aber die Realität ist eine ganz andere. Oft werden Betreuungskräfte als Pflegehelfer eingesetzt und stundenlang ist von einer Fachkraft auf den Stationen keine Spur.
Die ganze Situation basiert aber nicht, wie uns viele glauben machen wollen, auf zu geringen finanziellen Leistungen der Kassen, eher auf der ungesättigten Profitgier der Betreiber.
Wer also ein gutes Haus für seine Lieben sucht, sollte einmal selber zwei/drei Wochen als Praktikant dort arbeiten, da erfährt man mehr als in jedem schönen Hochglanzprospekt.
Ich persönlich habe Vorsorge getroffen, nie in einem Pflegeheim zu enden.