Ich war etwa 1970 zusammen mit meiner Schwester für ein paar Wochen im, wie wir es nannten, "Kinderheim" in Bad Salzuflen, als Kinder eines Bundesbahn-Angestellten. Ich erinnere mich an den großen Schlafsaal und den vorgeschrieben täglichen Mittagschlaf, der von den "Schwestern" kontrolliert wurde, und wer nicht schlief, bzw. nicht ganz brav und still war, wurde mit der Hand geschlagen. Unsere Hände mussten über der Bettdecke sein, wohl damit man sich nicht heimlich anfasst. Man wurde gezwungen alles zu essen und auch alles aufzuessen, was sie einem auf den Teller taten. Morgens gab es eine fade Milchsuppe. Ich habe einmal erfolglos versucht, den bitteren Salat zu verweigern, mit dem Ergebnis, dass ich erbrechen musste, wofür ich dann geschlagen wurde. Neben den ausgedehnten Spaziergängen in Gruppen, erinnere ich mich noch an eine riesengroße Halle, in der man eine Höhensonne aufgestellt hatte. Alle Kinder mussten zusammen in die Halle gehen, nackt, und im Kreis an der Wärme und Licht spendenden Sonne vorbeigehen. Vorher bekamen wir alle Schutzbrillen gegen das helle Licht. Erinnert sich jemand auch daran? Ich war zu damals zu jung, vielleicht 5 oder 6 Jahre als, als dass ich verstand, was es mit diesem "Erholungsheim" für Kinder auf sich hatte, und ich weiß bis heute nicht, warum wir von unseren Eltern dorthin verschickt wurden. Wer waren diese "Schwestern", die die Kinder so entwürdigend behandelt haben?

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