Die Situation lautet wie folgt: Ich habe mich vor einer Weile in eine Freundin von mir verliebt. Sie ist ein wie ich finde unheimlich charmanter und wunderbarer Mensch. Jedenfalls, das habe ich ihr auch in Form eines Briefes gebeichtet. Und wurde daraufhin (sehr respektvoll) abgewiesen.

Es ist nicht so, als hätte ich solch eine Antwort nicht erwartet, aber natürlich hat mich das sehr getroffen. Schwirrt mir so die Phrase "Ich kann deine Gefühle nicht erwidern.", gelegentlich im Kopf herum, fühle ich noch immer dieses grausame Stechen in meinen Herzen.

Das Ganze ist mittlerweile zwei Monate her. Auf meinen Brief und meine Gefühle sind wir im Laufe der Zeit nicht weiter eingegangen. Ich weiß tatsächlich auch nicht so recht, ob ich das will. Schließlich muss sie sich mit meiner Gefühlsduselei nicht weiter befassen. Ich bezweifle auch, dass sie das will. Wenn ich ehrlich bin, schäme ich mich doch etwas. Vielleicht überdramatisiere ich, lasse meine persönlichen Selbstzweifel zu sehr in diese Thematik miteinfließen, aber zwischen uns ist es momentan... kompliziert. Wir reden nicht mehr so viel miteinander. Sie lässt mich oft links liegen, um mit anderen Leuten abzuhängen. Ich schätze mal, das ist normal in so einer Situation. Und doch macht es mir ziemlich große Angst. Ich probiere noch für sie da zu sein, unsere Beziehung so gut es geht zu pflegen, aber es ist anstrengend.

Und langsam aber sicher weiß ich nicht mehr, wie das noch weitergehen soll. Trotz der wiederholten Konfrontation mit der Tatsache, dass sie meine Gefühle nicht erwidert und höchstwahrscheinlich nie erwidern wird, erwische ich mich so oft dabei, wie ich für sie schwärme, ihr kleine Geschenke mache und Hoffnung schöpfe, wo keine ist. Nur um immer wieder vom Selbstverständlichen enttäuscht zu werden. Es macht mich einfach nur noch emotional fertig. Mittlerweile fühle ich mich nur noch wie eine hirnlose Witzfigur und es tut weh. Und doch fällt es mir so schwer auf Abstand zu gehen. Den ich fürchte, sie ganz als Freundin zu verlieren und das ist das letzte, was ich will. Andererseits, vielleicht waren wir auch nie so eng miteinander verbunden, wie ich dachte, dass wir es wären.

Wie komme ich nur über sie hinweg?