Ist mir egal, dass die Antwort Jahre später kommt, vielleicht hilft es anderen noch. Ich habe Mitte dieses Jahres zwei Wochen in einer Familie in Spanien gelebt, die zwei Töchter (15 und 16) hatten, ich war zu dem Zeitpunkt 14. Ich war in einem eher kleinen Ort.
Zuerst ist mir aufgefallen, dass sich fast alle kennen und auch auf der Straße jung und alt miteinander reden. Spanische Jugendliche sind allgemein offener und freundlicher zu Fremden und wollen sie überall hin mitnehmen und versuchen immer ins Gespräch zu kommen, auch wenn ich kein spanisch kann, ging es irgendwie schon sich zu verständigen. Dort wird mehr auf den Charakter geachtet als aufs Aussehen, jeder wird so akzeptiert und respektiert wie er ist, was ja leider in Deutschland nicht immer der Fall ist.
Es war so, dass es bestimmte Plätze gibt, zu denen man zu jeder Tageszeit gehen konnte und es waren einfach immer Leute da, die man gekannt hat. Allgemein sind wir fast immer draußen gewesen und nur zum Schlafen Zuhause.
Die Schattenseite ist, dass man als Jugendlicher schon fast alles machen kann was man will, es werden in der Realität kaum Grenzen gesetzt. Jedes Wochenende sind irgendwo Partys ohne Altersbeschränkung, die Jüngsten, die ich getroffen habe waren gerade mal 11! Mädels sind früher ''reif'', ziehen sich bei den Partys extrem ''aufreizend'' an und flirten schon mit 13 was das Zeug hält. Härterer Alkohol wurde mir auch einfach so ausgeschenkt, ohne nach meinem Alter zu fragen und ich seh ganz sicher nicht wie 18 aus.
Zigaretten und Alkohol bekommt man auch in jedem Laden, ohne dass die Verkäufer nur mit der Wimper zucken und die Meisten 15/16 -Jährigen, die ich kennengelernt habe, haben auch gekifft. Man kann dort praktisch einfach durch den Ort laufen, rauchen, kiffen, was auch immer und keiner wird einen deswegen auch nur schief anschauen, nicht mal die Polizei, die sehr oft herum gefahren sind, hat es interessiert.
Allem in allem muss man sagen, dass die Spanier alles nicht so ernst sehen und alles läuft auch generell ruhig und gechillter ab. Nach den zwei Wochen wollte ich gar nicht nach Hause, was auch der Grund ist, warum ich dieses Jahr wieder dorthin zurück gehen werde ;)