Manches ist einfach zu viel des vermeintlich Guten: Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden sollten auf sogenannte Energydrinks verzichten. Diese koffeinhaltigen Getränke, die oft noch weitere anregende Substanzen enthalten, können den Blutdruck erhöhen und den Herzschlag beschleunigen, wie der Berufsverband Deutscher Internisten warnt.
0,5 Liter dieses Gesöffs können den Blutdruck junger Menschen binnen zwei Stunden um acht Prozent steigen lassen. (© Foto: oh)
Sport-Getränke, die lediglich den Kohlenhydrat- und Mineralstoffhaushalt des Körpers verbessern sollten, seien dagegen völlig unbedenklich.
Der Münchner Kardiologe Wolfram Delius verweist auf eine US-Studie, derzufolge 0,5 Liter Energydrink den Blutdruck bei jungen Menschen binnen zwei Stunden um rund acht Prozent ansteigen lassen können. Zudem könne sich der Herzschlag um fünf bis sieben Schläge pro Minute beschleunigen. Wenn Jugendliche die Getränke regelmäßig konsumierten, bestehe daher die Gefahr, dass sich eine vorhandene Herz-Kreislauf-Erkrankung verschlimmere.
Verstärkt wird das Problem laut Delius dadurch, dass solche Erkrankungen bei Jugendlichen oftmals nicht entdeckt werden. Zudem werden die Drinks nach Angaben des Experten häufig in Situationen getrunken, die sowieso schon belastend für den Kreislauf sind - also etwa zusammen mit Alkohol oder nach körperlicher Anstrengung oder in großer Müdigkeit.
"Um das Herz-Kreislauf-System zu schonen, sollte man deshalb Energydrinks nicht mit Alkohol mischen und seinem Körper genügend nicht-alkoholische Flüssigkeit zuführen", rät Delius. Darüber hinaus könnten die Getränke auch die Wirkung von Medikamenten beeinflussen. "Deshalb sollte jeder, der regelmäßig Medikamente und Energy Drinks zu sich nimmt, seinen Arzt darüber informieren", rät der Professor.