Im Prinzip gibt es eine einfache Grundregel für die Suche nach der richtigen Molekülgeometrie (In der Schule unterrichten wir die oftdie oft als vereinfachte Version des VSEPR-Modells unter dem Namen "EPA-", also Elektronenpaar-Abstossungs-Modell - und der Name gibt die Regel schon wieder):

Elektronenpaare stossen sich ab - und nehmen deshalb weitestmöglich voneinander entfernte Positionen im Raum ein.

Wichtig ist: Das gilt auch für nichtbindende Elektronenpaare! 

Um ein Sauerstoff-Atom im Wassermolekül müssen also vier Elektronenpaare möglichst weit auseinander - zwei Bindungen zu den Wasserstoff-Atomen und die beiden nichtbindenden Elektronenpaare (in der Lewisformel die Striche, die am "O" anliegen). 

Diese vier Elektronenpaare weisen somit auf die Ecken eines (leicht verzerrten) Tetraeders (der symmetrische Körper mit den vier Ecken!). An zwei dieser Ecken befindet sich damit je ein Wasserstoff-Atom, die anderen beiden Ecken sind "leer". Wenn man dann das Sauerstoff-Atom ins Zentrum des Tetraeders setzt und die Bindungen einzeichnet, wird offensichtlich: Das Wassermolekül ist gewinkelt!

Stossen hingegen, wie im Kohlenstoffdioxid-Molekül, nur zwei Bindungen einander ab (eine Doppelbindung zählt in Sachen Molekülgeometrie als eine Bindung!), ist das Molekül gestreckt, der Bindungswinkel 180° - denn den weitestmöglichen Abstand voneinander finden die beiden Bindungen einander genau gegenüber.

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Ein Chemiestudium ist eine spannende, aufregende Sache - ich spreche da aus Erfahrung :).

Mit solch guten Schulnoten kannst du eigentlich gar nicht so weit weg vom "Verstehen" der Chemie sein. Vermutlich trägt die Panik etwas dazu bei, dass dir das Schulwissen "blockiert" erscheint. Dazu kommt, dass unglücklich vermitteltes Schulwissen schonmal als "träge" erscheint, d.h. als nicht im "Leben" (Arbeit, Ausbildung, Studium..) andwendbar - aus welchen Gründen auch immer.

Wenn du dein Schulbuch oder deine Unterlagen noch hast, nimmt dir Zeit darin zu lesen und lass den Gedanken und Erinnerungen an die "gute" Zeit im Schulunterricht, die dabei hochkommen werden, freien Lauf. Meiner Erfahrung nach erinnert sich das Gehirn dann auch ans Verstehen (spätestens in den ersten Vorlesungen, wenn Themen aus dem Schulunterricht wieder aufgegriffen werden, tritt dieser Effekt ohnehin ein).

In einem guten Schulunterricht werden überdies zahlreiche Phänomene aus Alltag, Natur und Technik aufgegriffen und erklärt. Moderne Schulbücher sind dementsprechend voll davon. Vielleicht fallen dir Fragen oder Beobachtungen ein, auf deren Erklärung du neugierig bist. Dann recherchiere solche Erklärungen, wenn du sie nicht selbst erdacht bekommst (Internet, Bücher). 

Eine mögliche Quelle ist mein Blog über Chemie und mehr in Natur und Alltag, der genau solche Dinge verständlich erklärt: www.keinsteins-kiste.ch

Wenn die Grundlagen aus der Schule ausreichen, um einen erklärenden Text zu einer bestimmten, nicht im Unterricht behandelten Fragestellung zu verstehen, ist nämlich der wichtigste Grundstein für das Studium gelegt: Dann kannst du nämlich all das, was du noch nicht weisst (und das ist in der Tat der Grossteil), problemlos lernen.

In jedem Fall wünsche ich dir viel Spass und Erfolg beim Studium!

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Wenn es sich um Chlor-Gas (Cl2) handelt, können sich daraus an der Sonne Chlor-Radikale bilden, die alles Mögliche angreifen können. Ob und wie sie mit den Flaschenwänden reagieren, hängt von der Art des Kunststoffs ab - mit Veränderungen, wie Jo3591 sie z.B. nennt, würde ich besonders bei längerer Sonneneinstrahlung aber rechnen.

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Morgenstund hat (nicht immer) Gold im Mund..und ich habe mich verlesen. Der Muhtant hat natürlich recht :)

In jedem Fall Achtung: Lithiumazid ist sehr giftig (laut GHS-Kennzeichnung lebensgefährlich bei Einatmen und Verschlucken)!

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Werde ich jemals in meinem Leben wieder Anschluss finden (Fachhochschulreife, Ausbildung...)?

Schon im letzten Jahr hatte ich meinen Pläne für dieses Schuljahr, und zwar parallel zu einer Ausbildung das Fachabi anzustreben, was ja heutzutage bei uns "Doppelqualifikation" genannt wird.

Also bewarb ich mich zunächst im letzten Frühjahr bei einem Oberstufenzentrum, welches den Schwerpunkt "Bürowirtschaft" hatte,während bei einem anderen (wo ich mich ebenfalls bewarb) die Möglichkeit bestand, eine Ausbildung als medientechnischer Assistent zu absolvieren. Kurz danach bewarb ich mich wieder bei einer privaten Berufsfachschule für die Ausbildung "informationstechnischer Assistent" an. Kurz gesagt stellte es sich nach einiger Zeit heraus, dass ich an allen drei Schulen angenommen wurde, was mich auch gefreut hatte :-) Jedoch fiel es mir unheimlich schwer,eine Entscheidung zu treffen. Natürlich wussten meine Eltern alles davon und bildeten somit ihre Meinungen. Einer meiner Eltern meinte, dass für mich nur das letztere in Frage käme,da ich nicht gerade der kommunikativste und sozialste Mensch sei. Damit hatten sie auch vollkommen Recht,jedoch gab es vor Beginn dieser Ausbildung Tage, an denen ich an meiner Entscheidung sehr zweifelte

Nun habe ich mich für die zuletzt genannte Doppelqualikation entschieden. Allerdings habe auch heute schon meinen ersten Schultag hinter mich gebracht, dennoch hat sich an meiner Situation/Gedanken nichts geändert. Ich habe starke Ängste und Zweifel wie zuvor. Zudem verlief der erste Tag dort auch nicht gerade gut. Zu Beginn wurden Gespräche mit dem Schulleiter sowie unseren möglicherweise zukünftigen Lehrern durchgeführt und sich daraufhin um die Einteilungen von Schülern/Klassen gekümmert. Nachdem jeder seinen Klassenraum betrat, wurden Reden gehalten, sowie Unterrichtsstunden durchgeführt. Während der mündl. Mitarbeit Mathematik brachte ich mind. 3x die falschen Antworten heraus. Im Laufe des Tages lernten wir alle Lehrer kennen, von welchen wir innerhalb von diesen drei Ausbildungsjahren (wenn alles einigermaßen gut läuft, die Probezeit bestanden wurde usw.) unterrichtet sein werden. Das war ja alles schön und gut. Nur fühlte ich mich währenddessen mehr als einsam und alleine. Insgesamt saßen zwei Mädchen im Klassenraum. Da sie sich vermutlich schon vorher kennengelernt hatten,blieben sie die ganze (50 min lange) Pause auch zusammen weg. Doch glücklicherweise durfte man heute aufgrund des heißen, dennoch regnerischen Wetters in unserem Klassenraum bleiben,wo ich allerdings die meiste Zeit im Unterricht neben einem Jungen saß und kein Wort mit diesem redete. 

Dann gibt es noch die Sache, dass ich seit kurzem in einer Beziehung bin in der es mir bzw. uns beiden nicht sonderlich gut geht.

Sorry für den langen Text,aber ich musste jetzt das alles von der Seele schreiben, auch eine Kritik zu dem Ganzen sowie wenigstens ein paar gute Tipps würden mir nicht schaden.

Dann habe noch einige Fragen: Wie sollte ich mich am besten in einer solchen Situation verhalten? Wie kriege ich die langePausenzeit rum?

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Ich bin zeitlebens eine von der ruhigen Sorte gewesen und kenne die Eindrücke, die du hier beschrebst - zumal es mir auch immer schwer fiel auf Leute zuzugehen.

Ich habe wiederholt die Erfahrung gemacht - in der Schule, an der Uni,... dass Bekannt- bzw. Freundschaften nicht von heute auf morgen entstehen. Aber sie entstehen - fast zwangsweise, wenn man jeden Tag zusammen lernt oder arbeitet - mit der Zeit. In dieser Hinsicht wird es sich sicher lohnen, wenn du Geduld beweist und dir Zeit für die Eingewöhnung in der neuen Schule lässt.

Was die Pausenbeschäftigung betrifft: Überlege dir, was du gerne tust, was dich entspannt, und nimmt dir ggfs. etwas zur Beschäftigung mit (ein Buch oder eine Zeitschrift zum Lesen, Handarbeitszeug, Papier oder was Elektronisches (Tablet, Laptop,...) zum Schreiben, ein wirklich leckeres Pausenbrot/Mittagessen (oder das Geld dafür),...), auf das du dich wirklich freuen kannst. So kannst du die Pause für dich selbst nutzen, und bestenfalls wird jemand neugierig und es ergibt sich ein Gespräch.

Was falsche Antworten in Mathe (und allen anderen Fächern) betrifft: Die sind kein Grund sich zu grämen - denn wo Fehler offensichtlich werden, kann man draus lernen und sie korrigieren (auch Lehrern helfen sie - gerade am Anfang - festzustellen, wo es Lücken und Verständnisprobleme gibt, die sie dann gezielter ausräumen können).

Und was die Beziehung betrifft: Quält euch nicht unnötig, sondern klärt, wo das Problem ist, und versucht es zu lösen - auch wenn das im schlimmsten Fall eine Trennung bedeutet (das gilt übrigens auch und gerade dann, wenn sich herausstellen sollte, dass du doch als einzige unglücklich bist.

Ich wünsche dir viel Erfolg in der neuen Schule!

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Ich kenne jetzt den Stundenplan für das Lehramt in Deutschland nicht, denn ich habe Chemie "herkömmlich" nach der Diplom-Studienordnung studiert. Dort gab es während der ersten beiden Semester eine Vorlesung "Mathe für Naturwissenschaftler" mit jeweils einer schriftlichen Prüfung (Klausur), die vom Niveau her nur wenig über dem Mathe-LK in der Schule lag (im Prinzip gabs das Gleiche: viel Differential- und Integralrechnung, nur zügiger und etwas umfangreicher als in der Schule). Die Noten für die Klausuren haben übrigens keinen Beitrag zur Zwischenprüfung geliefert - sie mussten nur bestanden werden.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es im Lehramtsstudium bzw. in der Bachelor-Studienordnung mehr gibt - eher weniger.

In der Praxis als Chemielehrer kommt man letztlich ohnehin mit Algebra gut hin: Lineare und quadratische Gleichungen lösen (Rechnen mit physikalischen Gesetzen, Stöchiometrie), Potenz- bzw. Logarithmusrechnung (pH-Wert und Co!), Dreisatz...

Viel wichtiger als die Mathefrage ist fürs Lehramtsstudium aber das Interesse bzw. die Freude daran, mit Schülern zu arbeiten, ihnen Wissen zu vermitteln und eine Klasse zu führen bzw. auch mal zu bändigen!

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Wenn das unedle Metall wirklich sehr unedel ist, d.h. ein Alkali- oder auch Erdalkalimetall, lautet die Reaktion z.B.

Natrium und Wasser reagieren zu Natriumhydroxid (bzw. Natriumion und Hydroxidion) und Wasserstoff

Das geht mit den Alkalimetallen spontan und setzt sehr viel Energie frei, sodass der Wasserstoff an Luft schnell brennt oder gar explodiert (deshalb einen Natriumbrand immer mit Sand, nie mit Wasser löschen!).

Die unedlen Übergangsmetalle reagieren mit reinem Wasser tatsächlich nicht - erst wenn Sauerstoff mit ins Spiel kommt, gibt es je nach Metall Sauerstoffkorrosion, z.B.:

Eisen und Wasser und Sauerstoff reagieren zu einem "Gemisch aus Eisenoxid-hydroxiden mit Kristallwasser" (="Rost")

Einzelheiten zur Sauerstoffkorrosion gibt es übrigens hier:

http://www.keinsteins-kiste.ch/dem-geheimnis-der-korrosion-auf-der-spur/

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Freie Neutronen kommen in der Natur immer mal wieder vor (sie sind mit einer Halbwertszeit von rund 15 Minuten bloss nicht sehr beständig), nachdem sie mitsamt Bewegungsenergie aus irgendwelchen Kernen freigesetzt werden. Indem man die Brennelemente eines Kernkraftwerks in Wasser taucht, verschafft man sich neben einem Kühlmittel bzw. Energieüberträger auch gleich einen "Moderator": Wenn freie "schnelle" Neutronen immer wieder z.B. mit Wasserstoff-Atomen zusammenstossen, werden sie immer langsamer, bis ihre schliesslich "moderate" Energie für die Kernspaltung passend ist.

Es gibt auch feste Moderatoren (z.B. Graphit), die sich relativ unkompliziert in eine Bombe einbauen lassen sollten.

Wenn man gezielt Neutronen verschiessen möchte (als Bomben-"Zünder" oder für Experimente), kann man einen Alpha-Strahler auf Beryllium strahlen lassen: Bei der Reaktion von einem Alpha-Teilchen (Helium-4-Kern!) mit Beryllium-9 entstehen Kohlenstoff-12 und ein (schnelles) Neutron (sowie Gamma-Strahlung, was das Ganze etwas unpraktisch macht).

Andere, "modernere" Neutronenquellen beruhen z.B. auf dem Beschuss von Beryllium mit Gammas-Strahlen, der Herstellung von sich spontan spaltenden Kernen, bei deren Spaltung Neutronen frei werden, oder im Teilchenbeschleuniger von Reaktionen leichter Teilchen, bei welchen Neutronen als "Abfall" frei werden.

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Bei der Gelelektrophorese wandern geladene Teilchen im elektrischen Feld. Man müsste den Stärke- bzw. Fettmolekülen also elektrische Ladungen verschaffen, zum Beispiel durch Zufügen oder Entfernen von Protonen (Säure-Base-Reaktionen!).

Die Ester-Bindungen in Fetten und die glycosidischen Bindungen in Stärke sind aber nicht bei allen pH-Werten stabil: Das Protonieren oder Deprotonieren müsste also gelingen, ohne dass die Moleküle dabei zerfallen.

Darüber hinaus sind Fette keine Polymere und damit vergleichsweise "klein" im Vergleich zu vielen Nukleinsäuren und Proteinen. Gibt es dafür ein ausreichend "feinmaschiges" Gel?

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Ich habe hier in meinem Artikel ein Schema für die Maillard-Reaktion - in meinem Beispiel mit Glucose und Asparagin. Wenn du den Asparagin-Rest mit den jeweils gewünschten Aminosäure-Resten (und Glucose ggfs. durch einen gewünschten Zucker) ersetzt, kommst du auf die entsprechenden Zwischenprodukte und letztlich auch auf das jeweilige Amid:

http://www.keinsteins-kiste.ch/1-grill-und-8-typen-der-chemischen-reaktion-teil-2-aus-der-organischen-chemie/

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Wie bereits angedeutet, sind die Erscheinungen, die du aufzählst (Radio-, Mikro, Licht-, Gamma-Wellen) allesamt elektromagnetische Wellen, die sich nur in ihrer Wellenlänge (bzw. Frequenz, dem Kehrwert der Wellenlänge) und damit in ihrer Energie unterscheiden.

Das menschliche Auge ist dafür geschaffen, elektromagnetische Wellen mit Wellenlängen in einem bestimmten, engen Bereich des Spektrums (einer "Auflistung" möglicher Wellenlängen) wahrzunehmen. Die Wellen aus diesem engen Bereich erscheinen uns daher als sichtbares Licht (knapp ausserhalb dieses Bereichs liegen die Wellenlängen von UV- und Infrarot-"Licht", welche das menschliche Auge gerade nicht mehr wahrnehmen kann). 

Da die Natur aller elektromagnetischen Wellen jener des sichtbaren Lichtes gleicht, wird die Bezeichnung "Licht" zuweilen auch für die Wellen verwendet, die wir nicht sehen können.

Über die Entstehung von Farben bzw. Weiss habe ich hier mal ausführlicher geschrieben:

http://www.keinsteins-kiste.ch/farben-licht-und-glanz-warum-die-welt-uns-bunt-erscheint/

Das Prinzip gilt auch für Sterne, wobei Sterne zu den "selbst leuchtenden Stoffen" zählen und Licht mit vielen verschiedenen Wellenlängen abgeben. Die tatsächliche Farberscheinung hängt damit tatsächlich von der Oberflächentemperatur ab: Je höher die Temperatur, desto höher ist die Energie des Lichtes und desto kürzer (also "blauer") sind tendenziell seine Wellenlängen.

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Ich habe hier eine ausführliche Anleitung zur Papierchromatographie mit Material aus dem Haushalt/Baumarkt/Drogerie - damit lassen sich die Farbstoffe in Pflanzenblättern auftrennen, sodass die beiden Varianten des Chlorophylls (grün), die Carotinoide (gelb) und andere sichtbar werden - funktioniert auch im Sommer mit grünen Pflanzen!

http://www.keinsteins-kiste.ch/556-2/

Wenn es in Richtung Nanotechnologie gehen soll: Dieser Artikel enthält eine Anleitung zur Herstellung einer wasserabweisenden Beschichtung (Lotus-Effekt!):

http://www.keinsteins-kiste.ch/die-zwerge-erobern-die-welt-nanotechnologie-zum-selbermachen/

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Formaldehyd ist ein giftiges und ätzendes Gas, das überdies noch krebserzeugend wirkt. Das sind genug Gründe um die Finger davon zu lassen. Im Labor begegnet man meistens Formalin-Lösung (Formaldehyd in Wasser), die sich leichter handhaben lässt, aber je nach Konzentration ebenso giftig ist.

Daher kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es das legal bei Ebay zu erstehen gibt. Allein für die Lagerung gibt es mit Sicherheit Auflagen.

Eine Verwendungsmöglichkeit ist die Herstellung von Polymeren (Kunststoffen). Im Labor-Praktikum habe ich mit Schülern am Gymnasium einmal Bakelit hergestellt - das Formalin dazu aber nur im Abzug(!) unter Aufsicht verwenden lassen.

Es eignet sich also auch dazu, um Schülern das saubere Pipettieren von Gefahrstoffen nahe zu bringen ;) - aber nur in einem geeigneten Labor!.

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Die bunte Sammlung an Links in den Antworten zeigt es ja schon: Dies ist ein hoch kontroverses Thema, zu welchem es viele Standpunkte gibt, die mehr oder weniger seriös vertreten werden. 

Um zwischen all dem eine Antwort auf deine Frage - nach den tatsächlichen Gefahren für den Menschen - zu finden, ist es meines Achtens unumgänglich, sich ein wenig Grundwissen über Kernkraft und Radioaktivität anzueignen. Deshalb habe ich solches Grundwissen anlässlich des 30. Jahrestags des Tschernobyl-Unglücks in Hinblick auf Fragen wie deine hier zusammengefasst:

http://www.keinsteins-kiste.ch/30-jahre-super-gau-von-tschernobyl-was-man-ueber-radioaktivitaet-und-kernenergie-wissen-sollte/

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Chemie ist überall - alles ist Chemie! - Diese Aussage habe ich als Chemielehrerin und -bloggerin zu meinem Leitsatz gemacht, eben weil dieser Umstand so oft verkannt wird.

In sofern kann ich mich den zahlreichen Vorrednern nur anschliessen: Deine Erkenntnis ist goldrichtig - alles setzt sich aus Atomen der Elemente des Periodensystems zusammen, sodass im Prinzip alle Materie und die Prozesse darin mit den Modellen der Chemie und den Gesetzen der Physik beschrieben werden können (aber noch längst nicht alles ist vollständig beschrieben worden - sonst hätten viele Wissenschaftler ja nichts mehr zu tun).

Das ist aber längst nicht so negativ, wie jene, die "Chemie" mit synthetischen Stoffen gleichsetzen, gerne suggerieren - die Welt mit Hilfe von Modellen und Gesetzmässigkeiten verstehen zu lernen ist vielmehr eine unglaublich spannende Angelegenheit. Und da diese Modelle und Regeln für Naturstoffe und synthetische Stoffe gleichermassen gelten (auch was ihren Einfluss auf die menschliche Gesundheit angeht!), halte auch ich die oft getätigte Einteilung in die "Natur=gut"- und "Synthetik=böse"-Schubladen für absolut nicht sinnvoll.

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Wie reinige ich diese Laborgeräte richtig?

Hallo liebe Community,

ich habe vor einigen Tagen einen alten ,,Utensilien-Kasten'' erworben. Leider weiß ich darüber fast garnichts. Ich kann nur sagen, dass nur ein Teil fehlt und alle anderen Teile (bis auf die Sauberkeit) unbeschädigt sind. Die Firma, die solche Kästen herstellte hieß Gustav Müller und war in Ilmenau (Thüringen) ansässig.

Ich habe mehrere Fotos gemacht, um mehr von Experten oder Sammlern zu erfahren. Ich hätte drei Fragen - für deren Beantwortung ich schon sehr dankbar wäre:

  • Wie kann ich diese alten Laborgeräte reinigen, ohne sie zu beschädigen? Ich möchte eigentlich nichts falsch machen.
  • Weiß jemand vielleicht mehr über die Firma? Meine Recherchen führten zu keinem Ergebnis.
  • Was könnte dieser Kasten wert sein und auf wann ist er zu datieren? Der Vorbesitzer meinte, dass der Kasten aus dem Jahre 1880 stammen könnte.

Zu den Fotos (was sie meiner Meinung nach zeigen):

1 Ein Fläschchen Methylorange

2 Ein Fläschchen Phenolphthalein

3 Eine Messpipette

4 Zwei Büretten

5 Frontansicht der Kastens

6 Innenleben des Kastens

Im Kasten ist auch noch ein komplettes Laborstativ, welches auf dem Deckel des Kastens fest verankert werden kann.

Mir wurde auch erzählt, dass dieser Kasten auch in einer Brauerei verwendet wurde.

Mir geht es hauptsächlich darum, wie ich die ganzen Teile reinigen kann, ohne sie jetzt zu beschädigen. Die Chemikalienfläschchen sind verklebt und verkrustet - ich dachte an Einlegen in Essig-Wasser, warte jedoch lieber hier eine Antwort ab.

Die Büretten sind von innen verkalkt (weißer Niederschlag) und eine lässt sich unten nicht mehr öffnen - ich dachte hier an einlegen in Essigessenz.

Zur Reinigung der Messpipette (oder was auch immer Bild Nummer vier zeigt) habe ich keine Idee, weil sie zu Eng für eine Reagenzglasbürste ist.

Ich wäre für hilfreiche Antworten sehr dankbar und freue mich auf eure Hilfe Liebe Grüße Ununoctium118

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Unsere Standard-Methoden zum Glasreinigen im Praktikumslabor an der Uni:

Grobe Verschmutzungen können, wenn man rankommt, oft in Aceton gelöst werden (Achtung Lösungsmittel! Mit sowas nur in gut durchlüfteten Räumen oder unter freiem Himmel arbeiten).

Darüber hinaus haben wir alle Glasgeräte in eine Wanne mit einem Gemisch aus Kalilauge und Ethanol gelegt und ein paar Stunden ruhen gelassen. Da jedoch tatsächlich die Lauge das Glas angreifen kann, kamen die Geräte anschliessend für ein paar weitere Stunden in eine zweite Wanne mit verdünnter Salzsäure zur Neutralisation und um die Reaktionen an der Glasoberfläche umzukehren. Zum Schluss wurde erst mit Leitungs- und dann mit entionisiertem Wasser (der Billig-Variante von destilliertem Wasser) durchgespült.

Damit haben wir fast alles wieder sauber bekommen.

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Über die Zusammensetzung des Lichts und dessen Farben habe ich hier einmal ausführlich geschrieben: http://www.keinsteins-kiste.ch/farben-licht-und-glanz-warum-die-welt-uns-bunt-erscheint/

Kurz gesagt ist weisses Licht - wie schon geschrieben - ein Gemisch von Lichtwellen verschiedener Frequenzen bzw. Wellenlängen, während blaues Licht Wellen mit nur einer - relativ kleinen - Wellenlänge (bzw. Wellen aus einem engen Wellenlängenbereich) enthält. 

Darüber hinaus erscheinen Stoffe blau, wenn zunächst weisses Licht darauf fällt und die Stoffe einige (nicht blaue) Lichtwellen aus dem Gemisch absorbieren, sodass ein Restgemisch mit erhöhtem Blau-Anteil (und vermindertem Anteil der jeweils absorbierten Farbe) vom Stoff in unser Auge gelangt.

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Der gesamten Erscheinung und vor allem der sehr ebenen und parallel zueinander verlaufenden Bruchflächen wegen (Quarz bildet sechsseitige Kristalle und bricht unregelmässiger) würde ich auf Calcit, auch genannt Kalkspat tippen. Chemisch ist das genau das, was der deutsche Name vermuten lässt: Kalk, der Kristalle bildet.

Kalkspat gehört zu den am weitesten verbreiteten Mineralien und ist daher nicht wertvoll (in Geld gemessen). Lasst euch daran aber die Freude am selbst gefundenen Kristall nicht verderben :).

Ihr könnt meinen Verdacht übrigens erhärten, indem ihr etwas Haushaltsessig (besteht zu etwa 10% aus Essigsäure) auf den (sauberen) Stein tropft. Wenn der sich unter Gasentwicklung auflöst (Bläschen im Essigtropfen wie bei Sprudelwasser oder sogar wie beim Lösen einer Brausetablette), ist es ziemlich sicher Kalkspat. Den restlichen Essig könnt ihr dann mit Wasser abspülen.

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Eine ausführliche Antwort genau darauf habe ich einmal hier verfasst:

http://www.keinsteins-kiste.ch/farben-licht-und-glanz-warum-die-welt-uns-bunt-erscheint/

Kurzum ist "weiss" der Eindruck, den uns ein Gemisch von sichtbaren Lichtwellen aller möglichen Wellenlängen vermittelt.

Spiegel wären darüber hinaus schwarz und würden keinen "Spiegelglanz" zeigen (d.h. sie würden jegliches sichtbares Licht absorbieren), wenn eine Metalloberfläche

a) nicht in der Lage wäre, Lichtquanten ebenso leicht wieder abzugeben, wie sie sie absorbiert (das beruht auf dem "besonderen" Aufbau der Elektronenhülle eines "Verbands" von Metallatomen)

b) nicht so glatt wäre, dass darauf fallendes Licht, das dank a reflektiert wird, die Oberfläche genauso geordnet verlässt, wie es darauf getroffen ist.

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Ich bekomme Blutflecken in der Waschmaschine mit einem Vollwaschmittel (Persil) problemlos raus: Das Waschmittel von heute enthält Enzyme, die vermutlich die Eiweisse zersetzen können.

Erstaunlicherweise scheinen diese Enzyme auch bei einer 60°C-Wäsche aktiv zu sein (Enzyme sind Eiweisse und sollten daher ebenfalls gerinnen) - wird wohl nicht von Anfang an so heiss sein. Bei 30°C funktioniert es jedenfalls auch (achte darauf, welche Temperatur deine Bettwäsche verträgt und wasche sie nicht heisser!).

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