Ohje, da macht sie echt alles falsch, was man falschmachen kann ._.
Katzen sind keine Hunde (und auch zu Hunden ist man nicht so grob).
Zunächst mal, wenn er 4 Monate alt ist und sie ihn vor 2 Monaten geholt hat, dann scheint er ja gerade 8 Wochen alt gewesen zu sein, als er von seiner Mutter und den Geschwistern getrennt wurde. Das ist viel zu früh! Katzen brauchen mindestens die ersten 12 Wochen (besser noch ein paar Wochen länger) die Gesellschaft ihrer Familie, damit sich ihr Sozialverhalten und Immunsystem richtig entwickeln. Ohne Geschwister hat der Kleine es schwer, zu lernen, wann er z.B. beim Spielen zu grob ist. Spielerisches Angreifen ist bei jungen Katzen normal. Sie balgen oft miteinander. Aber wo die Grenzen sind (dass z.B. ausgefahrene Krallen wehtun), müssen sie von anderen Katzen lernen.
Es gibt zwar Katzen, die Verhaltensweisen zeigen, die man eher mit Hunden assoziiert (mein Kater geht "bei Fuß" mit mir spazieren, völlig freiwillig, natürlich ohne Leine oder der berühmte "Bob der Streuner", der immer auf der Schulter seines Herrchens sitzt und ihm nicht von der Seite weicht, fallen mir da ein), aber das sind absolute Ausnahmen. Katzen sind sehr kluge Tiere, aber die wenigsten haben Lust, Tricks zu lernen.
Und natürlich ist der kleine Kater aufgedreht. Er ist 4 Monate alt. Er ist ein Kind und nicht nur Menschenkinder haben die verrücktesten Ideen, spielen und entdecken gerne und machen dabei natürlich viel kaputt. Damit muss man rechnen, wenn man sich ein Tier ins Haus holt, vor allem ein Junges.
Und, ja klar, man sollte vor allem junge Katzen nicht zu lange allein lassen, aber das heißt nicht, dass man ihnen ununterbrochen auf die Pelle rücken soll.
Katzen nimmt man auch nicht überall hin mit. Sie hängen sehr an ihrem Haus, ihrem Revier und ihren Gewohnheiten. Die fremde Umgebung und wahrscheinlich auch Hektik in der Arbeit stresst die Tiere.
Außerdem mögen viele Katzen es nicht, auf dem Arm herumgetragen zu werden. Das sollte man einfach akzeptieren.
Ihre "Bestrafungsmethoden" sind das Letzte. Immerhin schlägt sie ihn nicht mehr, aber was sie macht, ist auch nicht besser. Wenn der arme Kleine jetzt noch keine psychischen Schäden davongetragen hat, dann wird es bald so weit sein.
Man kann Katzen in einem gewissen Rahmen erziehen, aber das muss vor allem liebevoll geschehen. Mit Lob und Leckerlies zur Belohnung, wenn sie etwas Erwünschtes tun (Toilette und Kratzbaum benutzen) und mit einem bestimmten "Nein" (nicht schreien), wenn sie etwas Unerwünschtes tun. Wenn er beim Spielen zu grob wird, "Nein" sagen, das Spiel unterbrechen und kurz weggehen.
Entweder, Du behältst ihn, holst ihm einen Katzenkumpel und behandelst ihn gut oder Du gibst ihn in liebevolle, kompetente Hände ab.
(Leider machst Du Dich strafbar, wenn Du das über ihren Kopf hinweg machst. Aber wenn sie partout nichts einsehen will, kannst Du immer noch den Tierschutz informieren.)