Ich kenn auch ein Mädel, dass zu deiner Beschreibung gut passen würde. Sie war sonst vom Gewicht her normal. Hatte vielleicht ein paar Kilos zu viel, die aber keineswegs schlimm waren, da sie immer noch ein sehr hübsches Mädchen war. Dann hatten wir zwei Wochen frei und als ich sie wieder in der Uni sah, hatte sie schon gut abgenommen. Ich fand es zwar zu dem Zeitpunkt schon unnötig, aber da hatte sie auch nur die paar Kilo abgenommen, bei denen man sagen konnte, dass diese vielleicht etwas zu viel waren. Naja, dann kamen auch schon die Semesterferien und als ich und ein paar andere sie danach gesehen haben waren wir geschockt. Sie ist ca. 1.70 groß und wog nur noch um die 45 kg und von ihrer schönen Figur, die sie mit 60kg hatte, war nichts mehr zu sehen. Ihr Gesicht sah auch furchtbar fahl aus und sie hatte richtig dunkle Augenschatten. Von den Haaren mal ganz abzusehen. Da hatte sie auf dem Kopf keine Mehr. Irgendwann hat dann mal jemand mit ihr geredet. Jemand zu dem sie Vertrauen hatte. Das solltet ihr am Besten auch tun. Denn durch dieses vertraute Gespräch kam raus, dass sie Anfangs nur ein paar Kilos abnehmen wollte und dann die Kontrolle verlor und meinte immer dünner sein zu müssen. Gebrochen hat sie nicht. Aber Magersucht ist da auch nicht besser. Bei Bulimie ist es meistens ja so, dass die Betroffenenen nicht aus Abnehmgründen erbrechen, sondern wegen anderen Problemen oder um ihr Gewicht zu halten. Deswegen ist es so schwer Bulimie zu erkennen. Betroffene nehmen meist nicht so stark ab, wie in der Magersucht. Fressattacken sind zwar typisch für Bulimie. Jedoch gibt es auch Fälle bei denen es nicht so ist. SIe erbrechen z.B. nur nach einer normalen Malzeit am Tag um ihr Gewicht kontrollieren zu können oder nur beim kleinsten Gefühl von Fülle im Magen. Und dass deine Freundin ihre Haare verloren hat wirkt für mich eher als ein Anzeichen von Magersucht. Da der Körper zu wenig Nährstoffe bekommt.
Eine Person aus ihrem Freundeskreis,die ihr sehr vetraut ist, sollte einmal versuchen ein Gespräch mit ihr darüber anzufangen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass derjenige nicht mit der Tür ins Haus fällt, sondern sich langsam rantastet und ihr das Gefühl gibt, dass es nicht beschämendes ist darüber zu reden. Denn das ist es für die meisten betroffenen.