Zur Situation: Vor drei Jahren zog ich in eine Mietwohnung mit 75m², 2 Zimmer beinhalten Außenecken/Seiten und liegen Richtung Norden. Bereits nach 3 Monaten, im ersten Winter trat Schimmel an den Außenwänden und an den Ecken auf. Auf Mängelanzeige beim Vermieter reagierte der nur mit "Sie lüften falsch". Nachdem ich den akuten Befall behoben hatte, im nächsten Jahr das gleiche Spiel. Gleiche Antwort. Ich ließ mich juristisch beraten und wollte das nicht auf mir sitzen lassen, leitete ein selbständiges Beweisverfahren ein und ein Gutachter begutachtete alles.

Zur Info: Das Haus wurde 1993 aus 30 cm dicken Politonsteinen gebaut, darüber ein grobkörniger Putz und dann zwei lagen "Münchner Rauhputz", davon die oberste Seite weiß eingefärbt.

Der Gutachter gab einen Hauptgrund für die Schimmelbildung an. Einen verschlissenen/defekten Witterungsanstrich der Außenwand, was dazu führe, dass Wasser eindringen könne und ein vermehrtes Lüften notwendig sei.

Nun kommt mein Vermieter wieder ins Spiel. Er zweifelt das Gutachten an und benennt als Grund, dass es NIE einen Witterungsanstrich gegeben habe. Sein Anwalt gibt an, dass aufgrund der "hervoragenden Gebäudequalität" (Aufbau siehe oben) kein Witterungsanstrich von Nöten sei und kein Wasser eindringen könne.

Nun soll der Gutachter erneut beurteilen, ob ein Witterungsanstrich notwendig ist, oder nicht. Ich bin Laie und langsam nervt mich alles. Bis jetzt bin ich schon mit 1500 Euro in Vorleistung gegangen, das Ergänzungsgutachten wird wahrscheinlich wieder 500-1000 Euro kosten, es ist allerdings auch zu beachten, dass ich im Fall eines Sieges vor Gericht alles wieder bekomme, zudem rückwirkende Mietkürzung etc etc.

Nun meine Fragen an euch Fachmänner, bitte achtet darauf, dass es wirklich nicht um schönes Aussehen geht, sondern nur darum, ob die Außenwand an der Nordseite genügend gegen Witterungseinfluss geschützt ist.

a) Muss/sollte ein Münchner Rauputz außen gestrichen werden, um die anliegenden Wohnungen vor Witterung zu schützen?

b) Kann durch den beschriebenen Wandaufbau Wasser eindringen, welcher einen erhöhten Lüftungsaufwand verursacht, der zur Schimmelbildung führen kann?

b) Reicht der beschriebene Aufbau der Wand bereits vollkommen aus, um die Wand vor Nässeeindringen zu schützen?

c) Wie seht ihr meine Chancen? Klammert sich mein Vermieter an den letzten Strohalm um nicht doch die Kosten übernehmen zu müssen oder ist seine Beschreibung schlüssig, dass kein Wasser eindringen kann... Auch wenn es seit 27 Jahren keinen Witterungsanstrich gegeben hat.

PS: Der akute Schimmelbefall ist lange behoben, es geht nur noch um die Kostenübernahme und eine eventuelle Mietkürzung meinerseits von ca. 1500 Euro.

Ratschläge wie "Zieh doch einfach aus" sind nicht zielführend. Ich gehöre auch einfach zu den Menschen, die sich nicht immer alles gefallen lassen.