Im Mittelalter stoßen wir dann auf eine weitere Spur des Aschenputtel-Themas. Der Straßburger Prediger Geiller von Kaisersberg wendete in seinen Ansprachen wiederholt das Eschengrüdel als Beispiel der Demut und Geduld an. Auch zitierte er einst eine Legende aus dem fünften Jahrhundert, die schon wesentliche Elemente des Aschenputtelmärchens enthielt: In einem Wüstenkloster dient ein Eschengrüdel in der Küche. Aber die Nonnen spielen ihm übel mit und machen ihm sein Leben schwer. Ein heiliger Mann wird von einem Engel in dieses Kloster verwiesen, da er dort ein Beispiel von Vollkommenheit vorfinden würde. Alle Jungfrauen werden ihm gezeigt, doch das Mädchen, welche ihm im Traum erschienen ist, ist nicht dabei. Als auf die Nachfrage des weisen Mannes dann auch das Eschengrüdel aus der Küche geholt wird, erkennt er ihre Vollkommenheit und die Nonnen fallen zu ihren Knien.

-Auszug-

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