Freund hilft nicht im Haushalt, weil er (fast) Alles zahlt. Ist das gerechtfertigt?

ich bin vor über 1,5 Jahren mit meinem Partner zusammen gezogen und befinde mich seit 8 Monaten in einer Ausbildung. Ich arbeite jeden Tag 9-10 Stunden in einer Krankenhausambulanz. Mein Job ist sowohl körperlich, als auch mental oft sehr fordernd und ich bin oft nach der Arbeit sehr platt und erschöpft. Wie es natürlich in einer Ausbildung üblich ist, habe ich neben der Arbeit noch Berufsschule und schreibe ständig Klausuren, für die ich auch viel lernen muss. Mein Freund hingegen hat einen Bürojob, arbeitet oft 6-8 Stunden am Tag und verdient dabei das 5-fache meines Lohns. Von Anfang an wusste er, dass ich nicht viel Geld zur Verfügung habe, weswegen ich nicht viel abdrücken kann. Ich übernehme dafür öfter mal die Lebensmittel, Drogerie und Tierbedarf Einkäufe und bestelle zwischendurch mal kistenweise Getränke für uns. Allerdings bin ich auch komplett alleine für den Haushalt zuständig (auf 180qm) mit Putzen, Saugen, Wischen, Wäsche waschen etc. Er kocht dafür meistens, da er der bessere Koch von uns beiden ist. Nach dem Kochen mache ich wieder Alles sauber. Ich bin jedoch überfordert mit dem Haushalt neben meiner Ausbildung und mit seiner Unordentlichkeit. Er lässt Alles stehen und liegen, egal wo er ist. Die Unterhose wird nicht in den Wäschekorb geworfen, sondern daneben geschmissen. Das Geschirr wird nicht eingeräumt. Der Müll liegt auf dem Boden. Er hinterlässt überall ein Schlachtfeld!! Und ich darf es jedes Mal wegräumen. Dazu schimpft er ständig mit mir, dass ich nicht genug tun würde im Haushalt. Er treibt mich rum wie seinen persönlichen Sklaven und gibt mir Aufgaben wie „heute wischt du“ oder „du machst als erstes nach der Arbeit die Wäsche“. Er verbraucht pro Tag ein Handtusch, schmeißt das frische Handtuch danach direkt auf den Boden.. ich komme bei seinem Wäscheverbrauch kaum mit dem Waschen und Bügeln etc. hinterher. Und dann beschimpft er mich wieder, aber sieht es nicht ein selbst mal eine Maschine anzuschmeißen. Sein Argument, warum er nichts im Haushalt macht ist: Ich zahle ja schon Alles. Findet ihr das gerechtfertigt? Ich bin am Ende meiner Kräfte langsam..

Haushalt, Ausbildung
Freund ist Zocken wichtiger als gemeinsame Zeit?

mein Freund und ich sind noch nicht so lange zusammen, jetzt demnächst erst ein halbes Jahr. Ich bin allerdings zu ihm gezogen, da er ein großes Haus hat und sich damals so sehr gewünscht hat, dass ich zu ihm komme, damit er mich immer bei sich haben kann. Er wollte das so unbedingt, dass ich irgendwann überzeugt war und für ihn ja meiner Heimat ausgezogen bin und dort quasi Alles zurückgelassen habe, um hier bei ihm was Neues zu starten. Am Anfang lief alles wunderbar und er hat mir wirklich die Welt zu Füßen gelegt. Ich hatte das Gefühl, dass ich wirklich seine Traumfrau bin. Er hat sich über jede freie Minute die er mit mir hatte so gefreut, hat mich behandelt wie eine Prinzessin und war immer unheimlich traurig, wenn ich mal nicht da war. Jetzt mittlerweile interessiert er sich gefühlt immer weniger für mich. Ich bin aktuell hier nur die Hausfrau, da ich mich gerade noch nach einem neuen Job umsehe. Ich habe allerdings schon einen guten Job in Aussicht, wo ich wahrscheinlich demnächst schon anfangen darf. Dadurch bedingt, dass ich aktuell nicht Arbeiten gehe, sehen wir uns natürlich öfter. Mittlerweile scheint er von meiner Anwesenheit aber nicht mehr so begeistert zu sein, denn er verkrümelt sich immer mehr, distanziert sich von mir und macht halt so sein eigenes Ding. Seit ein paar Wochen nun hat er ein neues Spiel gefunden, wo man sich quasi mit anderen Spielern zusammen machen ein virtuelles Leben ausbaut und er versinkt stundenlang in diesem Spiel. Am Wochenende, wenn er nicht Arbeiten muss, spielt er es gut und gerne bis 7 oder 8 Uhr Morgens.. und saß dann insgesamt ganze 13-15 Stunden vorm Rechner. Aktuell ist er krankgeschrieben, da er stark erkältet ist und jetzt sitzt er nur noch davor. Morgens nach dem Aufstehen wird sofort der Rechner angemacht. Gestern Abend habe ich ihn irgendwann nach mehreren Stunden gefragt, ob er denn Lust hätte mit mir gemeinsam eine Serie oder einen Film zu schauen und etwas zu kuscheln. Er meinte daraufhin, dass er keine Lust hat und jetzt lieber in Ruhe Zocken will, weil ihn das ablenken würde davon, dass es ihm gesundheitlich gerade so schlecht ginge. Das hat mich ziemlich verletzt irgendwie, weil ich weiß, dass er noch vor ein paar Monaten viel lieber mit mir Zeit verbracht hätte, als mit fremden Leuten in irgendeinem Spiel. Wenn ich das Thema allerdings anspreche, dass er meines Erachtens zu viel zockt, reagiert er sofort gereizt und genervt und sagt, dass er jetzt nicht schon wieder mit mir darüber diskutieren wolle und er ja schließlich nicht mein Entertainer wäre und ich mich halt mit mir selber beschäftigen soll.
Einerseits sagt er auch oft, dass er mich liebt, aber ich habe mittlerweile das Gefühl, dass ihm die Beziehung zu seinem Spiel wichtiger ist als ich.
Also Reden hilft nicht. Wenn ich das Thema anspreche erstickt er es im Keim, oder ergreift sofort die Flucht.

Kann ich da noch was tun und falls ja, was und wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten?

Freundschaft, Sucht, Beziehungsprobleme, Liebe und Beziehung