Ja, das Ganze sieht ungefähr so aus: Vor ca. 6 Jahren bin ich von meinem 400km entfernten Heimatort zu meinem Noch-Ehemann gezogen. Direkt von der Großstadt in ein Dorf, dass mehr Kühe als Einwohner hat,weil mein Mann sich in der Stadt nicht wohl fühlt. Wir haben zusammen ein Kind, dass jetzt 5 Jahre alt wird und sind seit 4 Jahren verheiratet. Mein Mann ist Diabetiker und er trinkt. Er betrinkt sich jetzt nicht unbedingt bis hin zur Bewusstlosigkeit oder sowas, aber es sind jeden Abend doch schon 5 oder 6 Bier, am Wochenende gerne mehr. Das Insulin spritzen wird gerne mal vergessen bzw. nicht ordentlich gemessen, so dass der Zucker sehr oft zu hoch ist, wobei er dann aggressiv wird oder auch mal einschläft, bzw. der Zucker ist so niedrig, dass ich ihn öfter mal wecken muss, und er aber gar nicht mehr reagiert. Das alleine ist für mich eigentlich schon belastend genug. Mit seinem Diabetes kommen aber auch andere Nebenwirkungen, wie z. B. dass seine Nerven kaputt sind, so dass er keine Berührungen mehr mag. Keine Umarmung, kein streicheln, kein gar nix. Macht er bei mir übrigens auch nicht. Um es ganz genau zu sagen vor 2 Jahren hatten wir noch 4 oder 5 mal Sex übers Jahr gehabt, letztes Jahr gar keinen und dieses Jahr zweimal. Und das ging von mir aus. Vor knapp 3 Jahren ging die Firma, in der er gearbeitet hatte in Insolvenz, wobei er dann schnell etwas Neues gefunden hatte. Da ist es mir das erste mal so richtig aufgefallen, dass es zwischen uns nicht wirklich so stimmt. Ich hab gedacht, das liegt vielleicht an unseren Gegenschichten und den Stress mit Kind und dass wir uns nur am Wochenende sehen usw. So, Ende letzten Jahres wurde ihm dann nochmal von der nächsten Firma wegen schlechter Auftragslage gekündigt und er war 3 Monate zuhause. Trotzdem immer noch nichts weiter mehr zwischen uns. Dann hab ich selbst meinen Vertrag nicht verlängert, sondern wurde Zeitarbeiterin im 3-Schicht-System, um erstens meinem Mann zu ermöglichen mit seinem Diabetes in nur noch einer Schicht zu arbeiten (was sich wohl gelohnt hat, denn seine Werte sind zwischenzeitlich besser geworden, sprich die sind stabiler) und zweitens damit ich mehr Zeit mit meinem Kind verbringen kann, dafür macht sich das mit der Nachtschicht schon ganz gut. So, jetzt da ich mehr Zeit mit meinem Kind und Mann verbringen kann, merk ich erst Recht, dass wir uns nicht mehr viel zu sagen haben. Wir haben, bzw. ich habe darüber geredet, wie das nun weiter gehen soll, denn wir sind um die 40 und keine 90 und mir ist das wichtig, auch mal ein Danke zu hören, oder in den Arm genommen zu werden und alles zwischenmenschliche halt. Das fehlt mir ungemein, und ich möchte nicht in einer so lieblosen Umgebung bleiben. Ich möchte aber auch nicht immer nur in die Beziehung reinbuttern und mich dabei selbst aufgeben bzw eingehen wie so ein Primelchen.
Darf ich bei einer Trennung auch meine Arbeitsstelle wegen Kinderbetreuung kündigen?
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