Elektriker - Notdienst - "Gefahr in Verzug" - Muss Vermieter kosten übernehmen?

Hallo GuteFrage,

ich habe vor 14 Tagen meinen Vermieter über Missstände der elektrischen Anlage informiert, vor allem wenn mehrere Geräte in der Küche verwendet werden, fliegt immer wieder die Sicherung raus. Dieser Zustand liegt höchstwahrscheinlich schon seit 5 Jahren vor, da ich die Küche seit einem Jahr jedoch erst richtig nutze, habe ich den Vermieter jetzt informiert.

Am Montag (12 Tage nach meiner Beschwerde) um 18 Uhr ist der Strom erneut ausgefallen und der FI ließ sich nicht reaktivieren. Ich habe alle elektrischen Geräte vom Strom genommen, eine Reaktivierung war weiterhin nicht möglich. Die Nachbarn im Hause hatten keine Stromprobleme und der Vermieter war telefonisch nicht zu erreichen.

Daraufhin habe ich ca. 18:30 den Notdienst kontaktiert, da die Gefahr eines Kabelbrandes bestand, der wie sich später herausstellte nicht unbegründet war. Der Elektriker traf gegen 19:30 Uhr ein und war sehr entsetzt über die Fehlerhafte Installation des Schutzschalters, dieser war nicht geerdet und konnte so seine Funktion niemals ausüben, Fehlstrom und Überstrom wurden nie abgefangen. Er sagte mir ich könnte froh sein, dass nichts schlimmeres in den letzten 5 Jahren passiert sei.

Der Elektriker sah hier „Gefahr im Verzug“ und musste direkt handeln, er hat den Schutzschalter ausgewechselt und die Wohnung auf weitere Mängel überprüft. Der Elektroherd und die Spülmaschine in der Küche haben keinen eigenen Stromkreislauf und die ganze Anlage muss dringend überprüft werden. Sollten die Mängel nicht zeitnah behoben werden, muss der Elektriker dies den Stadtwerken melden.

Die Rechnung von ca. 300 Euro musste ich direkt Bar entrichten.

Den Vermieter habe ich per eMail über diesen Vorfall informiert, der Stromausfall ist auf den Mangel der elektrischen Anlage zurückzuführen, daher habe ich den Vermieter gebeten die Kosten zu übernehmen. Als Antwort habe ich nur erhalten, dass er es höchst seltsam findet, dass die ganze Anlage kurz nach meiner Beschwerde (12 Tage) plötzlich komplett still steht und er die Anlage erstmal von seinem Elektriker prüfen lässt.

Indirekt sucht der Vermieter jetzt einen Grund mich hier als schuldigen dastehen zu lassen, ist dies möglich? Er denkt ich hätte hier etwas manipuliert bzw. Geräte falsch angeschlossen. Fotos und Zeugen für die Fehlerhafte Verkabelung liegen vor.

Muss der Vermieter die Kosten übernehmen ?

Gruß Jeyms

Elektrik, Recht, Mietrecht, Kosten, Notdienst, Stromausfall
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