Im Versuch, die vorherigen Antworten zu ergänzen und zusammenzufassen, würde ich sagen:

Wenn gemeint ist herauszufinden, wer jemand ist, eignet sich das Wort "Identifizierung", um diese Bestimmung im Ablauf zu beschreiben, "Identifikation" dagegen betont das Ergebnis des Vorgangs oder den Akt der Bestimmung als ganzes.

Bei der psychologischen Bedeutung der Wörter ist es ähnlich, aber nicht ganz: "Identifizierung" ist ein Begriff, der in Sigmund Freuds Werk eine grosse Rolle spielt. In der Psychoanalyse ist damit aber nicht Einfühlung gemeint (das wäre Empathie), sondern ein psychischer Vorgang, bei dem man sich innerlich bestimmte Eigenschaften eines anderen Menschen oder einer Gruppe zu eigen macht ("sich identifizieren" im Sinne von gleichsetzen). Andere Theorien verwenden diesen Begriff auch für das sich-zu-eigen-Machen von Werten, Ideologien sowie für die Zugehörigkeit dazu.

Ein besonderer Fall sind in der Psychoanalyse die sog. "Abwehren", d.h. psychische Manöver, um realen oder imaginierten Gefahren zu entgehen. Beispielsweise benennt Anna Freud die "Identifizierung mit dem Aggressor" (siehe Wikipedia). Auch hier werden "Identifizierung" und "Identifikation" häufig synonym verwendet.

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