Gottfried Benn, Reisen: Interpretationshypothese?

Hallo, beim nacharbeiten vom Stoff und der Vorbereitung auf eine Arbeit wurde mir von Klassenkameraden empfohlen das Gedicht "Reisen" von Gottfried Benn(v. 1950) zu analysieren. Ich habe im Internet nach dem Gedicht gesucht und habs mir jetzt ein bisschen genauer angeschaut, leider scheitere ich bei der Interpretationshypothese, da das Gedicht recht zweideutig ist... Zum einen lässt aus Str. 1 V. 3-4 ein kritisches Sehen der Weltlage rauslesen(welches sich noch durch das Veröffentlichungsjahr 1950- also Nachkriegszeit belegen lässt), was nochmals in Strophe 2 Vers 3-4, in welchen die Wörter Manna(also das Brot welches im AT für Moses Volk vom Himmel regnet) und Wüstennot in Verbindung gebracht werden, bestärkt wird, zum anderen die Hypothese aufstellen, dass Reisen einen nicht zum eigenen Ich führen kann, sondern nur dies nur nach langer Zeit mit sich selbst erreicht werden kann. Letztere Hypothese wird von meinen Freunden vertreten, ich jedoch zweifel dies an, da mir Gottfried Benn, nach Betrachtung seines Lebens, nicht als ein Mensch erscheint, der auf der Suche nach seinem "eigenen Ich" ist. Da jedoch selbst der Lehrer, nachdem ich ihn über E-Mail dazu gefragt habe, der Meinung zu sein scheint, dass dies die Interpretationshypothese ist, möchte ich nun euch fragen: Was erscheint euch, unter Berücksichtigung der Zeit und seines Lebenslaufs als wahrscheinlicher?

Liebe Grüße, JD

Deutschland, Lyrik
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