Meine These wäre, dass so viel Pathos heute ganz einfach lächerlich wirken würde. Der Pathos ist entzaubert worden und hat sich durch die großen Kriege des 20. Jhts auch selber entzaubert. Zumindestens in Deutschland. Die Reden der amerikanischen Präsidenten zum Beispiel sind nämlich auch heute handwerklich sehr gut und bewegend. Und dann vielleicht noch dieser Gedanke: Wir vergessen, dass die von dir genannten Figuren ja auch zu ihrer Zeit Ausnahmegestalten waren. Vor und nach ihnen hielten heute vergessene Leute auch Reden, und zwar weit schlechtere. Der Eindruck, dass heute niemand mehr Reden halten kann, entsteht dann dadurch, dass wir die Ausnahmegestalten von früher mit den Durchschnittspolitikern von heute vergleichen, wobei letztere natürlich schlecht wegkommen müssen.

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