Vorwissen:

Mein Interpretationsansatz orientiert sich am Musikvideo zum Lied, bei dem die Band einen Berg besteigt und Till Lindemann dabei abstürzt. Er überlebt den Sturz schwer verletzt. Die Mitglieder der Band entschliessen sich, ihn bis an die Spitze des Berges zu tragen, mit dem Wissen darum, dass sie den Weg nach unten dann nicht mehr schaffen werden (gemäss Regisseur). Das liegt daran, dass sie dabei zu viel Energie verbrauchen (sie entscheiden sich, Ihn nicht im Stich zu lassen und opfern dafür ihr Leben). Am Ende des Videos sieht man, dass Till Lindemann seinen Verletzungen erliegt.

Nun zum Song:

"Ich werde in die Tannen gehn" - Jemand (lyrische ich), der die verstorbenen Bergsteiger vermisst, begiebt sich auf deren Weg auf den Berg (hoch auf dem Berg wachsen keine Bäume mehr, sondern nur noch Tannen)

"Wo ich sie zuletzt gesehn" - Dort wurden die Bergsteiger zuletzt gesehen, bevor sie als vermisst gemeldet wurden.

"Der Abend wirft ein Tuch aufs Land" - Verweist auf den Tod (Totentuch), welcher die Bergsteiger dort gefunden haben.

"Weh mir" - Ausdruck für die Wehmut

"Ohne dich kann ich nicht sein, ohne dich, mit dir bin ich auch allein, ohne dich" - Interessanter Widerspruch der sich wie folgt lösen lässt: Mit jemanden, den man sehr liebt, fühlt man sich so stark Verbunden, dass man "eins" wird. Das die Person fehlt, merkt man erst, wenn sie weg ist. Deswegen das "mit dir bin ich auch allein" als Verweis auf die enorme Verbundenheit.

"mit dir stehen die Sekunden" - Wenn man mit dieser geliebten Person zusammen ist, fühlt es sich an, als stehe alles um einen herum still.

"lohne nicht" - Das lyrische ich im Song will ebenfalls in den Tod gehen.

"das Atemn fällt mir ach so schwer" - Bei der Besteigung des Berges wird die Luft dünner.

"die Vögel singen nicht mehr" - Erneut den Verweis auf den Tod.

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