Im Grunde ist das falsch. Es gibt keinen „Weg Adanos'“. Adanos wird immer völlig falsch verstanden, so wie auch seine Priester, die Wassermagier. Doch das ist hier nicht die Thematik.

Wichtig ist zu verstehen: Es gibt einen Weg Beliars, einen Weg Innos' und einen Weg Xardas'. Xardas verfolgt ganz eigene Pläne, völlig wider die Götter. Auch gegen Adanos. Bei Xardas' Weg werden Artefakte Adanos' zerstört und die komplette Welt wird vom direkten Wirken der Götter befreit, innerhalb der Sphäre Adanos', der sich ohnehin heraushält. Dass seine Artefakte zerstört werden und Xardas den Menschen die Möglichkeit raubt, von ihren Göttern Hilfe im irdischen Geschehen zu bekommen, ist in keiner Weise in Adanos' Interesse.

Als Innos die Welt schuf und dann Beliar und im Anschluss Adanos, um letzterem die Welt zu übergeben, damit er ruhen kann nach seiner Schöpfung, war es Adanos' Pflicht, die Wesen zum Glauben zu bewegen. Adanos' Worte an den Menschen waren, dass sie wissen, glauben und arbeiten sollen. Glauben an die Götter. Glauben an den Schöpfergott Innos, den Behütergott Adanos und den Zerstörergott Beliar. Xardas will aber keinen Glauben an die Götter – er will ihre Verbannung. Mit der Vernichtung der Runenmagie und der göttlichen Artefakte hat Xardas das zumindest im kleinen Bereich erreicht. Dadurch, dass Innos Adanos die Welt übergab und Adanos schwor, dass er sie schützen will, kann er, was Xardas (viel eher Piranha Bytes) nicht bedachte, Innos und Beliar zu jeder Zeit wieder irdische Macht gewähren, so diese es wünschen und die Menschen wieder die Macht ihrer Götter im irdischen Geschehen haben wollen. Was Xardas erreichte, das war einfach nur die momentane Lahmlegung jeglicher Magiewirkung und Einmischung der Götter in das weltliche Geschehen. Das geht alles aus den Fakten hervor, die es seit Gothic I bishin zu Gothic II gibt. Piranha Bytes hat bei Gothic III mitnichten aufgepasst und die Story von vorne bis hinten durchdacht.

Weder ist jemals im Spiel von einem Weg Adanos' die Rede, noch ergäbe das überhaupt Sinn. Mitnichten. Adanos hält sich aus dem Götterkampf so weit heraus, wie es nicht die Welt gefährdet und ihn selbst. Der dritte Weg, also der Weg Xardas', kann als Weg gegen die Götter bezeichnet werden. Dass die Runenmagie versagte und auch Innos' Wirken vernichtet wird, das ist nicht im Interesse der Wassermagier. Die Wassermagier erkennen Innos als Herrscher- und Schöpfergott genauso an wie Feuermagier Adanos als den Bewahrergott und als die Waagschale der Gerechtigkeit ansehen, der nach Innos' Urteil eine gewisse Milde aussprechen kann. Zu entnehmen ist das einigen Dialogen der Wassermagier aus G1 und G2. Und was nicht im Interesse der Wassermagier ist, kann auch nicht im Interesse Adanos' sein, denn die Priester der Götter sprechen stets wahr und weise, so sagte es Innos, als er zum Menschen sprach. Also kann anhand all dieser gegebenen Fakten nur gesagt werden: Xardas' Weg ist kein Adanosweg und er richtet sich gegen alle Götter, nicht nur gegen Innos und Beliar.


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