Hallo Zusammen,

ich habe vor mehreren Wochen meine Arbeit gekündigt.

Da ich schnell aus dem Vertrag wollte (Bossing, ganz schlimme Arbeitszustände, keine schöne Arbeitsatmosphäre) habe ich gekündigt und um einen Aufhebungsvertrag gebeten. Da ich wusste wie meine ehemalige Vorgesetzte agiert, habe ich bei der Geschäftsleitung im Aufhebungsvertrag ein Arbeitszeugnis mit der Beurteilung "sehr gut" ausgehandelt. Das wurde mir ebenfalls sofort zugesichert.

Seitdem ich allerdings von dort weg bin, ist die Geschäftsleitung selbstverständlich nicht zu erreichen. :( Die Sekretärin, die mit dem Verfassen des Zeugnisses beauftragt worden ist, schickt mir die Entwürfe (auch von der Geschäftsleitung abgesegnet, auch immer in cc) mit einer Beurteilung von "befriedigend", teilweise auch "gut", jedoch nie "sehr gut". Das Spiel geht inzwischen seit zwei (!) Monaten. Die Geschäftsleitung ist zwar in den E-Mails auf cc, jedoch wird nicht geantwortet und auch telefonisch lande ich nur bei der Vorzimmerdame anstatt beim Ansprechpartner (Geschäftsführer), mit dem ich es damals vereinbart habe.

Meine Frage daher. Wie stehen meine Chancen, wenn ich zum Anwalt gehe. Das Kuriose ist dabei, dass ich die schriftliche Vereinbarung des Zeugnisses mit der Bewertung "sehr gut" im Aufhebungsvertrag erhalten habe. Denkt das ehemalige Unternehmen eventuell ich bin blöd oder kenne diese versteckten Formeln nicht? Ich habe ihnen auch schon eine von mir selbst geschriebene Version geschickt (natürlich mit der Beurteilung "sehr gut"), doch darauf wird nicht eingegangen. An meinen letzten Tag hieß es noch von der Geschäftsleitung, ich bekomme das Arbeitszeugnis so wie ich möchte. Demnach ist anscheinend nicht mehr so.

Am meisten ärgert mich jedoch dabei, dass ich bei diesem Job durch die Höhle gegangen bin. 14-Stunden-Tage und tägliche Demütigungen durch meine Vorgesetzte sind an der Tagesordnung gewesen. Ich habe es so lange mitgemacht, dass ich zum Schluss professionelle Hilfe in Anspruch nehmen musste, da ich total fertig war. Jetzt darf ich auch noch um mein Arbeitszeugnis "streiten". Habe ich auch hier Chancen, beim ehemaligen Arbeitgeber etwas gelten zu machen bzw. darauf hinzuweisen? Die Umstände sind ihm bewusst. 

Freue mich auf Eure Antworten. Experten, hoffe, Ihr könnt mir helfen. Danke für alle Antworten im Voraus!!