Der Adler ist das einzige Säugetier unter den Vögeln. Das erkennt man an seinen leicht abstehenden Schwanzfedern. Ist der Adler geschlechtsreif, trifft er sich mit der Adlerin auf ein feucht-fröhliches Stelldichein. Ein halbes Jahr später ist der Adlerinnenbauch dick angeschwollen, ihr Schnabel schwammartig aufgedunsen. Das Tier weiß jetzt, dass seine große Zeit gekommen ist. Es steigt in die Lüfte und presst fliegenderweise, laut krächzend, ein Adlerbaby aus seiner Kloake. Wie Menschenbabys, die unmittelbar nach der Geburt schon schwimmen können, kann das Adlerbaby in den ersten Momenten seines Lebens fliegen. Es ist jedoch Vorsicht geboten: Nur in den ersten Minuten nach der Geburt kann das Jungtier seine Flügel reflexhaft im richtigen Rhythmus bewegen. Danach droht es abzustürzen. Das Tier muss also schnell von der mütterlichen Kloake wegfliegen und landen. Sonst ist es verloren. Sollte man in der Natur einen kleinen Adler zu Gesicht bekommen, kann man ihm hierbei helfen und ihn mit Steinwürfen und Stockschlägen vom Himmel holen. Gez. Tschimpke (Präsident des Naturschutzbund Deutschland e.V.)

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